Was wäre wenn…

Was wäre wenn… Das ist so ziemlich momentan mein Dauer-Gedanke. 

Was wäre wenn ich damals nicht ins Heim gezogen wäre?

Ich wäre gestorben. Ich hätte meinen Freundeskreis und meine Hobbys behalten können aber ich wäre definitiv gestorben…

Was wäre wenn ich mit meiner Dia-Sau immer gut klar gekommen wäre?

Ich hätte viele Menschen nie kennengelernt und schon gar nicht meine 2. Familie/mein 2. Zuhause.

Was wäre wenn ich nie Diabetes bekommen hätte?

Ich wäre nicht der Mensch der ich jetzt bin. Hätte vielleicht nicht dieses Selbstbewusstsein, nicht diese Selbstständigkeit. Hätte viele Menschen nciht kennengelernt…

Der 2. Dauer-Gedanke: Wie geht es weiter?

Wie lange kann ich hier im Heim bleiben? Was mache ich beruflich? Werde ich in der Touristinformation, wo ich gerade mein Langzeit-Praktikum mache, als Azubi genommen? Soll ich die Ausbildungsstelle an der Ostsee annehmen? Wenn das Jugendamt sagt ich soll aus dem Heim ausziehen, soll ich wieder nach Hause zu meinen Eltern ziehen?Wenn ich wieder zu meinen Eltern ziehe, benimmt sich  die Dia-Sau und kann ich sie so bändigen?


Fragen über Fragen

Fragen über Fragen die mir keiner beantworten kann. Außer die Frage ob ich im Heim bleiben darf. Das hängt nur vom Jugendamt ab.

Einerseits möchte ich gern nach Hause. Dort eine Ausbildung anfangen, wieder mehr etwas mit Freunden machen, wieder anfangen zu reiten und und und.

Andererseits möchte ich hier nicht weg. Hier habe ich die Sau mehr unter Kontrolle. Hier habe ich meine zweite Familie und einen Ausbildungsplatz finde ich hier auch…

Was letztendlich kommen wird kann mir keiner sagen. Also heißt es abwarte was die Zukunft bringt.

Eins ist aber sicher: Ich habe die besten Menschen um mich, denn egal was ist sie unterstützen mich! Egal ob Zuhause oder hier im Heim! Und egal wohin es mich letztendlich zieht: Ich werde das alles vermissen! 

Das musste ich mir jetzt einmal von der Seele schreiben:)

Eure Annika

Das Essen und mein Problem damit

So morgen steht die Konfirmation meines kleinen Bruders an. Das heißt: Essen, Essen und noch mehr Essen. Mit dem Essen habe ich nur leider ein kleines Problem… 

Damals habe ich meine Sau ignoriert. Habe gegessen was ich wollte (und irgendwie auch ziemlich viel…) und dadurch das ich kaum gespritzt habe, habe ich abgenommen. Mein Ziel war damals nicht das Gewicht zu reduzieren. Nein. Eher wollte ich einfach keine Dia-Sau haben. Vorweg: Es war das dümmste was ich getan habe! Und bitte, bitte macht das nicht nach!

Damals war ich dünn. Mehr als dünn…. Meine haare sahen struppig und glanzlos aus, die Haut war dauernd trocken, ich hatte dauernd Durst, Harndrang, Kopfschmerzen und mir war ständig übel. Ich musste mich häufig Übergeben und wenn es mal wieder soweit war, habe ich mir einfach meine Spritze mit NovoRapid ( schnellwirksames Insulin) geschnappt und habe mir 20IE reingejagt…

Letztendlich wog ich bei einer Körpergröße von 1,60m nur  45 kg, hatte einen HbA1c von 15,3% und war stand kurz vorm Leberversagen…


Mein abgemagerter Körper Februar 2014

In dem letztem Jahr hier im Heim hat sich das natürlich alles gebessert! Der HbA1c liegt bei7,7%, meiner Leber geht es zum Glück wieder besser und ich habe 25kg zugenommen. Leider sind es jetzt zu viele Kilos auf den Rippen und ich gefalle mir momentan nicht. Allerdings bin ich gerade dabei die Kilos wieder zu reduzieren(was nicht einfach ist mit dem Essverhalten…) und kann stolz verkünden: 3kg sind schon weg!:)

Mit Essen habe ich allerdings immer noch so meine Problemchen. Ich zügel mich den ganzen Tag, esse nicht viel(allerdings genug) und abends dann der Fressflash… Dadurch löst sich das Gewichtsproblem natürlich nicht. aber ich habe da schon einen kleinen Plan. Mal schauen ob das so klappt wie ich mir das vorstelle.

Bitte achtet auf Euch und Eure Diabetes-Sau… Ich weiß, dass ist oft nicht einfach, aber die Sau an der langen (Schlepp-)Leine zu lassen ist echt nicht gut. Man fühlt sich einfach total blöd… Ich weiß, das es ein riesiger Fehler war die Sau zu ignorieren… Aber nun wird alles besser!

Achtet auf Euch und Eure Gesundtheit

Eure Annika