Lange hat man hier nichts mehr von mir gehört. Zwischenzeitlich war dieser Blog auch einfach nicht mehr aktiv. Doch nun bin ich zurück und berichte, warum ich überhaupt weg war und was die letzten Jahre passiert ist.
Was bisher geschah – oder wie ich die letzten Jahre etwas überfordert mit dem Leben war….
Als ich 2019 meine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten anfing, damals in einer Diabetologie, gab ich die Schreiberei darüber auf. Es war einfach zu viel „Diabetes“. Diabetes als Erkrankung, Diabetes als Arbeit und Diabetes als Hobby. Irgendwann reicht es… Zudem wurde es stressig in meinem Alltag. Damals noh 30 Stunden pro Woche arbeiten, dazu das Lernen (was einfach immer viel zu kurz kam) und dann hatte ich noch mein Ehrenamt und mein soziales Leben.
Irgendwann wurde es kompliziert, stressig und nicht mehr tragbar, aus vielerlei Gründen. Ich wechselte die Ausbildungsstelle. Wechselte meinen Wohnort. Wechselte mein Fachgebiet. Plötzlich hatte ich meine erste eigene Wohnung und musste neben der Arbeit und dem lernen auch noch den Haushalt schmeißen. Nebenbei ab und an jobben, um Wohnung, Auto und Leben zu finanzieren. Keine Zeit zum Schreiben und wenn wir ehrlich sind auch keine Zeit mich so richtig um die Dia-Sau zu kümmern. Es lief oft mehr schlecht als recht.

Wobei ich dazu sagen muss, dass der Umzug mir in der Hinsicht guttat. Es lief zwar nicht perfekt, allerdings habe ich seitdem nicht mehr wegen des Diabetes eine Klinik aufsuchen müssen. Ich hatte in der Zeit eine Pumpe, die nicht wirklich mit dem dazugehörigen Sensor arbeitete. Die Pumpe lief, ich vergaß immer noch ab und an einen Bolus und ich will hier auch nicht sagen, dass ich keine Ketone mehr hatte. Dennoch bekam ich das alles immer wieder allein in den Griff, nicht so wie die Jahre davor. Ich fand einen Diabetologen der mit mir zusammen arbeitete. Nicht gegen mich, so wie die Jahre davor. Ein Arzt der mich verstand und nicht meckerte.
Ich beendete dann im Sommer 2022 erfolgreich meine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten und zog zurück in die Heimat. Fing an, mir meine 4 Wände einzurichten, begann einen Job in einer Facharztpraxis, bei der ich im Leben nicht gedacht hätte, dass das meine Fachrichtung wäre und bin wohl endlich etwas im Leben angekommen. Der Diabetes läuft auch tatsächlich endlich mal gut. Seit Sommer habe ich eine Pumpe, die mit einem Sensor arbeitet. Die mir das nicht übel nimmt, wenn ich den Bolus fürs Essen doch mal vergessen habe. Und ich muss sagen, die 3,5 Monate, die ich diese Pumpe nun trage, ist mein HbA1c um 2,6% gesunken. Nicht mehr weit vom Zielbereich entfernt. Und wer mich vielleicht schon etwas länger „verfolgt“, der weiß, dass ich da noch nie wirklich war…
Ich würde nicht behaupten, dass ich endlich da bin wo ich hinwollte. Das nun alles perfekt läuft. Um Gottes Willen…. Ich wohne auf einer Baustelle, ich möchte mich auf der Arbeit noch weiterentwickeln und den Diabetes noch besser in den Griff bekommen. Aber…Ich bin zurück. Zurück in der Heimat. Zurück im Ehrenamt. Zurück im Freundes- und Familienkreis und zurück hier. Meinen Diabetologen aber behalte ich. Die 2 Stunden Fahrt dorthin sind es mir wert!
Wenn ich eins gelernt hab, in den Jahren in denen ich öffentlich rumgejammert habe, ist, dass es mir ein Stück weit hilft. Das es anderen hilft. Das es Austausch fördert. Und dass es einfach das ist, was ich gerne tue.
