Die Welt-mit Diabetes

Ich habe meinen Blog damals so genannt, weil ich von meinem Alltag mit meiner Diabetes-Sau erzählen wollte. Das es eben nicht „nur“ Diabetes ist. Das es auch gut und gerne mal nicht nach Plan läuft und das es eben vielleicht doch ganz cool ist, Diabetes zu haben.


Die Welt-mit Diabetes  –  Das Logo des Blogs

Diabetes. Das ist oft nicht „nur“ Blutzuckerkontrolle, Insulin, Spritzen etc.


Dazu gehören auch noch andere Dinge. Angst. Essstörungen. Depressionen. Unverständnis.

Aber fangen wir mal mit der Angst an. Wovor hat ein Diabetiker Angst? Angst vor Nadeln, vor dem spritzen, vor Entzündungen der Katheter- oder Sensorstellen, Angst vor Hypoglykämien (Unterzuckerungen), Angst vor Hyperglykämien(Überzuckerungen), Angst vor einem Zuckerschock, vor Ketonen (Giftstoffe), vor Krankenhausaufenthalten, vor Folgeschäden, schlechten HbA1c Werten, vor den Arztbesuchen, davor das man wegen dem Diabetes Nachteile bekommt, vor doofen Sprüchen, vor Verurteilung, vor dem ersten Date und vor vielem mehr… Was denken die anderen von mir? Bekomme ich wieder eine Standpauke vom Arzt für ein paar schlechte Werte? Was passiert, wenn ich den Blutzucker nicht herunterbekomme? Was passiert, wenn mein HbA1c weiterhin so hoch ist? Bekomme ich meinen Menstruationszyklus wieder, wenn die Werte besser werden?

Mit Diabetes leben heißt auch mit der Angst vor alldem zu leben. Diese Ängste zu bekämpfen ist oft schwer und es dauert lange bis man einige Ängste überwunden hat. Andere überwindet man einfach nie.


Meine Dia-Sau

Essstörungen. Ein Diabetiker denkt fast 24 Stunden an Essen. Wann muss ich wieder essen, um keine Hungerketone zu bekommen, Wann darf ich wieder essen? Wie viele Kohlenhydrate und somit wie viele KE (Kohlenhydrateinheiten) bzw. BE (Broteinheiten) hat mein Essen? Was muss ich dafür nun spritzen, wie viel muss ich jetzt essen damit ich nicht abrausche? Wie viel sollte ich essen, damit ich nicht zu hoch bin (bei einer Unterzuckerung)? Habe ich genügend essen eingepackt für unterwegs, falls ich Unterzuckere? Habe ich einen guten SEA (Spritz- Ess-Abstand) eingehalten? Habe ich mich jetzt verrechnet? Was esse ich da, wie fettig ist das Essen (Pizza ist oft sehr schwer einzuschätzen)? Ist eine Waage bei dem Freund, den ich jetzt besuche, um meine Chips abzuwiegen? Wie berechne ich das jetzt am besten? Fragen über Fragen. Dass wir dabei ein sehr gestörtes Verhältnis zu essen haben muss ich nicht mehr erwähnen, oder?

Zudem kommt dann in der Pubertät der große Wunsch sehr schlank zu sein. Oft führt dieser Wunsch zur Bulimie. Wir Diabetiker haben es ein bisschen leichter. Einfach nicht spritzen für die gegessenen Kohlenhydrate und zack! Es geht einem zwar nicht mehr gut, man ist schlapp und hat Kreislaufprobleme, aber: man nimmt immer mehr ab, obwohl man Unmengen isst. Ging es mir damals schlecht und ich musste mich übergeben, jagte ich mir meinen Insulinpen mit dem kurzwirksamen Insulin, jagte mir 40 Einheiten in den Bauch und schon ging es ein bisschen besser, Mein Langzeit Insulin benutzte ich in der Zeit zweimal im Monat. Letztendlich ist es aber sehr schädlich. Organe gehen kaputt und man stirbt irgendwann daran. Ich hatte Glück. Bei mir war nur die Leber kurz vor der Transplantation. Aber meine Gesundheit war mir egal. Als Teenager fühlt man sich unsterblich. Ich wollte dem Schönheitsideal entsprechen. Erst ein Jahr später, als ich Hilfe bekam, merkte ich eigentlich wie dumm das ganze war. Solche Gedanken, Phasen und Taten sind leider kein Einzelfall. Vielen geht es so. Durch mehr Aufklärung, Schulungsprogramme etc., besonders im pubertierenden Alter könnte man dem ganzen entgehen.


Ich wollte unbedingt schlank sein und fand mich bei 1,60 m und 42 kg immer noch zu dick

Depressionen. Man misst den Blutzucker, spritzt für Essen, gegebenenfalls eine Korrektur und dennoch läuft nichts, wie es sollte… Man tut alles Mögliche, wechselt eventuell Katheter, Reservoir, Insulin, dennoch hat man das Gefühl man spritzt Wasser. Der Blutzucker bleibt dort wo er ist. Oben. Oder es ist das Gegenteil. Man stellt die Pumpe aus, lässt Insuline weg oder reduziert die Einheiten, dennoch kann man essen, essen und nochmals essen und man bleibt in der Unterzuckerung. Ist das über Wochen der Fall, fällt man definitiv in Depressionen. Es klappt nie so wie man will. Dann läuft es gerade und dann schlägt das Wetter um, man steht unter Stress, als weiblicher Diabetiker kann die Menstruation alles verhauen oder man bekommt eine Erkältung. Wenn es monatelang nicht läuft, fällt man irgendwann in ein Loch. Es ist ja total egal, was man macht, da könnte man es auch gleich ganz lassen. Wenn dann noch eine Standpauke vom Diabetologen bekommt ist es bei mir persönlich ganz vorbei mit der Motivation. Ein mieser Teufelskreis aus dem man schwer wieder heraus kommt.

Unverständnis.

Ich stoße sehr oft auf Unverständnis. In der Schule, bei der Arbeit, im World Wide Web…

Ich kann mich noch genau erinnern. Ich war in der 6. Klasse, die Diagnose war frisch und ich war neu in der Klasse. Die Jungs hatten, glaube ich, Angst vor dem Unbekannten. Was unbekannt ist, wird in dem Alter nieder gemacht. Und somit war ich das Mobbing Opfer Nummer 1. Eine Aufklärungsstunde in Biologie hat leider auch nichts gebracht. Leider ist das nicht nur bei den Mitschülern ein Problem gewesen. Es wurden Broschüren an die Lehrer verteilt und dennoch gab es oft Diskussionen weshalb ich nun essen muss. Meine „Lieblingsaktion“ war im Biologieunterricht der 7. Klasse. Meine Lehrerin stand plötzlich vor mir und forderte mit einer stummen Handbewegung auf ihr mein „Handy“ zu geben. Nach dreimaligen Winken schrie sie“ Jetzt gib das Handy her! Das gibt eine Missbilligung!“. Ich zog meinen Pulli hoch, klemmte meinen Katheter ab, gab ihr die Insulinpumpe mit den Worten „Sie sind ja ehemalige Krankenschwester. Mit Überzuckerungen kennen Sie sich ja aus.“ Der Blick war genial, aber ihre Entschuldigung kam bis heute nicht. Solche Aktionen hatte ich so oft. Von „Mach das dumme Gepiepe aus!“ bis hin zu „Hör auf zu essen, du hast doch jetzt genug gegessen“. Blutzucker war bei 33mg/dl, aber selbst meine Erklärung war der Lehrkraft egal und ich musste die unregelmäßigen Verben in Englisch abschreiben. In der 10. Klasse… Nachdem auch wieder gefühlt 100 Broschüren verteilt wurden…Ich habe damals einen Nachteilsausgleich bekommen. Sollte ich Über- oder Unterzuckert sein bei einer Arbeit, sollte ich entweder mehr Zeit bekommen oder es sollte eine Aufgabe gestrichen werden. Das ging ein Jahr lang gut, dann haben die Lehrkräfte gesagt ich solle mich nicht so aufspielen (ich sagte vor jeder Arbeit Bescheid, ob zu hoch oder zu niedrig falls dies der Fall war). Ich hätte ja nur Diabetes. Natürlich tragen Lehrer, Erzieher und Co mehr Verantwortung für ein krankes Kind als für ein gesundes, aber so etwas darf nicht mehr passieren! Das ich frisch diagnostiziert (4 Monate) allein auf Klassenfahrt musste (mein Vater durfte sich nicht einmal auf eigene Kosten in der Umgebung einquartieren) und dort angemeckert wurde, dass ich unterzuckere geht einfach nicht. Und auch so etwas ist kein Einzelfall, wenn ich mich so umhöre…

Besser wird es in der Arbeitswelt leider auch nicht. Kollegen die einen zum monatlichen, freiwilligen Team-Essen nicht einladen, weil man ja „Zucker“ hat. Man bekommt statt den Kuchen, der zum Geburtstag mitgebracht wurde einen Apfel, weil das ja gesund ist (Das ein Apfel auch Kohlenhydrate hat ist ja egal). Mein liebstes Ereignis ist aber die in der ich gesagt bekomme das erst nach meinem Feierabend Kekse verteil werden. Auf mein gespielt Beleidigtes „Wieso denn immer, wenn ich Feierabend habe“ Bekam ich dann ein „Du darfst die eh nicht essen“ zurück… Dabei hatte ich volle Aufklärung geleistet… Natürlich sind nicht alle Mitschüler und Kollegen so. Viele sind interessiert und haben Verständnis.

Unverständnis begegnet man auch häufig auf der Straße. Oft werde ich zum Beispiel gefragt was da denn an meinem Arm klebt (CGM und Insulinpumpe). Oft kommen dann Sprüche wie „Oh du hast wohl ganz ganz schweren Zucker“, „Meine Oma hat das auch, Du musst mal die Tabletten probieren!“ oder mein Favorit: „Da hilft Zimt!“. Unsensible Sprüche wie „Ist das eine Bombe?“, „Ist das dein Akku?“, „die neuste Art von Tattoos“, „das Ding für den Bewährungshelfer“ oder „der An und Aus Knopf“…  Ich erwarte nicht das die Leute wissen, dass es sich um Diabetisches Zubehör handelt, ich finde es auch super gut, wenn sie mich darauf ansprechen und fragen was das denn ist. Aber solch dummen Sprüche abzuliefern… Wie würden die Menschen sich fühlen, wenn sie so angesprochen werden? Unverständnis auf Konzerten, Festivals oder an Flughäfen trotz Bescheinigung eines Arztes, tritt auch sehr häufig auf. Da wird einem beim Abtasten der Katheter oder Sensor rausgerissen und es kommt ein oh. Keine Entschuldigung nichts. Es werden erst Sanitäter gerufen um wirklich sicher zu gehen das ich Diabetiker bin und kein Terrorist. Das ich das Wort „Diabetes“ auf meinem Handgelenk tätowiert habe, ist denen egal. Ich ramme mir natürlich super gern Nadeln in meinen Körper, ganz aus Spaß, nur um diesen Flughafen in die Luft zu jagen. Und vorher lasse ich mir noch Diabetes in die Haut stechen. Ja ne ist klar… Sehr viel Unverständnis bei dem wir mit mehr Aufklärung gegenwirken könnten…


Unverständnis beim öffentlichen Blutzuckermessen ist auch keine Seltenheit

„Diabetes ist kein Zuckerschlecken!“

Wer auch immer diesen Spruch erfunden hat, hat vollkommen recht! Mein Alltag dreht sich nur um den Diabetes. Auch wenn das nicht der Fall sein sollte. Durch die wunderbar tolle Technik wird uns der Alltag um einiges erleichtert. Dennoch ist es oft einfach nur chaotisch und unverständlich. Diabetes ist nämlich nicht gleich Diabetes. Abgesehen davon das es verschiedene Typen gibt (Typ 1, Typ2, Modi, Lada, etc.), ist zum Beispiel jeder Typ 1 Diabetes unterschiedlich. Während ich zum Alkohol trinken einen blutzuckerwert von über 350mg/dl benötige müssen andere vielleicht für den Alkohol spritzen. Während ich bei Stress hoch gehe, rauschen andere in eine Unterzuckerung. Auf so viele Dinge sind zu achten, auf so viele Dinge muss man Rücksicht nehmen. Und dann sind da all diese Gedanken.

Gedanken. Gedanken um die Zukunft. Also eigentlich auch nur weitere Ängste…. Was mag sie bringen? Was ist, wenn ich als Diabetikerin Schwanger werden möchte? Was muss ich alles in der Schwangerschaft beachten? Was ist, wenn ich Probleme als Diabetiker habe in Sachen Geschlechtsverkehr? Viele Themen, die uns betreffen wie die Zukunftsplanung, alltägliche Probleme wie die Sache mit der Sexualität, werden bei den Ärzten in den kurzen Sprechstunden nicht behandelt. Gedanken was ich bin, wie ich mich rechtfertigen muss, Gedanken, wie ich die Welt für Diabetiker vielleicht verbessern kann.

So vieles begleitet den Alltag mit Diabetes. Und dann gibt es diese ganzen Situationen. Über- und Unterzucker, den „Unterzuckerungskater“ (das Gefühl morgens nach einer Nächtlichen Unterzuckerung), und und und… Wer jetzt noch behauptet, es wäre ja NUR Diabetes, denn möchte ich gerne einen Tag lang meinen Diabetes überlassen. Oder eine Woche. Am besten eine in der nichts läuft, wie es soll. Natürlich gibt es viele schlimmere Krankheiten, mit denen ich auch absolut nicht tauschen will, dennoch ich es nicht einfach „NUR“ Diabetes.

Ich will aber nicht nur meckern, denn tatsächlich bin ich mittlerweile sehr froh Diabetes Typ 1 zu haben. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt durch Schulungen, meinen Aufenthalt im Heim, durch Diabetes-Events und durchs bloggen. Ich habe so viele tolle Dinge erleben dürfen wie zum Beispiel das Camp D von Novo Nordisk. Ich habe viele tolle Freunde gefunden, die genau wissen wie es einem geht und einen nicht komisch angucken, wenn man mitten in der Bahn auf der Zugfahrt seinen Katheter wechselt. Ich lebe durch die heutige Technik ganz gut, auch wenn Ängste, Depressionen und Co mich begleiten. Durch das bloggen helfe ich tatsächlich Menschen, bekomme Mut zugesprochen (zum Beispiel beim ausprobieren neuer Katheterstellen) und sehe einfach Ich bin nicht allein!


Ich bin ich durch den Diabetes. Und das ist auch gut so!

Der Alltag mit Diabetes ist hart, manchmal sogar echt scheiße, aber mit Diabetes kann man super Leben. Und wenn man den Austausch regelmäßig durch Stammtische etc. hat, ist es sogar noch ein kleines Stückchen leichter.

Ich bin ich durch Diabetes.

Die Dia-Sau

In der Blood Sugar Lounge habe ich vergangenes Jahr über die Dia-Sau berichtet. Heute möchte ich Euch den Beitrag hier auf meinem Blog präsentieren 🙂

Viele kennen sicherlich Rassebeschreibungen von Tieren oder Pflanzen etc. Heute möchte ich euch ein ganz besonderes „Tier“ vorstellen: die Dia-Sau.

Beschreibung:

Die Diabetes-Sau gehört zur Gattung der Schweinehunde.


Das Aussehen ist von Sau zu Sau verschieden. Die Dia-Sau klebt dauernd an dessen Besitzer (auch Diabetiker genannt), welchen sich die Sau selbst aussucht. Hat sie erst einmal ihren Besitzer gefunden, bleibt sie ein Leben lang.

Die Sau ist ziemlich schnell beleidigt, zum Beispiel wenn man sie ignoriert. Dann lässt sie den Blutzucker verrücktspielen und lässt sich auf die Schnelle auch nicht beruhigen. Das Gleiche passiert auch bei Stress, Krankheit oder Veränderungen des Alltags. Denn wenn ich eins in meiner 7-jährigen Karriere als Dia-Sau-Besitzer gelernt habe, dann, dass die Sau ein Gewohnheitstier ist!

Besänftigen lässt sich die Sau unter anderem mit Insulin, Sport, Ruhe oder viel Trinken.

Das Zubehör

Jede Dia-Sau braucht ihr eigenes Zubehör. Dieses ist von Sau zu Sau unterschiedlich. Während die eine besser mit einem Insulin-Pen zurechtkommt, bevorzugt die andere eine Insulinpumpe. Die eine mag gerne Blutzucker messen, die andere liebt das CGM und manch andere Sau bevorzugt das FGM. Womit die eigene Sau besser zurechtkommt, muss man austesten. Ab und zu stehen bei der Auswahl einiger Zubehöre die Krankenkassen im Weg. Da muss man dann Kompromisse mit der Sau machen.

test

Das Zubehör ist von Sau zu Sau unterschiedlich

Arztbesuche

Die Sau muss nicht wie andere Tiere zum Tierarzt, sondern alle 3 Monate zu einem Diabetologen (DiaDoc). Dort wird der Besitzer untersucht und man schaut, ob die (Blut-)Werte alle im Lot sind. Dann bespricht man das Verhalten der Sau und stellt ab und zu die Futterrationen neu ein. Zusätzlich wird das HbA1c (ein Durchschnittswert, der für die Dia-Sau wichtig ist) kontrolliert. Der Wert zeigt, ob man sich gut um seine Sau kümmert und wie es ihr geht.

Jede Sau ist anders und somit berichte ich nun einmal von meiner:

Meine Sau fühlt sich am wohlsten, wenn ich sie an der kurzen Leine halte. Dabei habe ich immer ein Auge auf sie und sie weiß, dass ich sie so nicht vergesse. Denn bei meiner Sau ist Aufmerksamkeit großgeschrieben. Da ich keine Erfahrung mit einer Dia-Sau hatte, als meine 2008 bei mir einzog, musste ich austesten und mir mein Wissen (fast) alleine aneignen. Mittlerweile weiß ich, was meine Sau mag und was nicht, und versuche, die Dinge zu unterlassen, die die Sau aus dem Konzept bringen.

Dia-Sau

So sieht meine Dia-Sau aus

Was die eigene Sau betrifft, muss man immer ein wenig rumprobieren, denn wie schon gesagt: Jede Sau ist anders !

München, Ascensia, EASD 2016- Und ich mitten drin!

Ascensia hat mich nach München eingeladen und kam für die Kosten der Unterkunft und der Flüge auf.

Auch ich durfte, dank Ascensia  nach München. Zum einen durfte ich an dem Launch des neuen Messgerätes von Ascensia und dann war da ja noch der EASD. Darüber möchte ich heute Euch ein wenig berichten.

Dienstagmittag


Bei Aufregung und Stress schießt mein BZ leider immer nach oben…

Am 13.09 ging es für mich gleich nach der Schule


um 13 Uhr zum Hamburger Flughafen von dem aus ich dann nach München flog. Die Blutzuckerwerte ließen zu wünschen übrig, aber das hatte ich nicht anders erwartet. Bei Aufregung und Stress lassen die Werte zu wünschen übrig. Vom Flughafen fuhr ich dann mit einer S-Bahn zum Hauptbahnhof. Dort sprach mich eine Familie an. Die Mutter fragte mich auf Englisch, ob das an meinem Arm das Libre sei und erzählte mir dann dass  die 12 Jährige Tochter auch Diabetes hat. Diese drehte sich dann zur Seite, sodass ich Ihren Katheter und Ihre Insulinpumpe sehen konnte. Daraufhin zeigte ich ihr meine und sie musste lachen. Die Mutter bedankte sich für das kurze Gespräch und entschuldigte sich, dass die 4 mich gestört hatten. Aber die Tochter wäre einfach so aufgeregt gewesen, einen anderen Diabetiker zu treffen, dass sie mich gleich ansprechen mussten. Ich habe mich sehr über das Gespräch gefreut und bereue es, nicht gefragt zu haben woher sie kommen und wie lange die Kleine schon Diabetes hat etc…

Dienstagabend 


Kurz vor der Landung in München

Nachdem ich dann herausgefunden hatte, in welche Richtung ich musste stapfte ich mit meinem Rucksack und meinem Koffer zum Hotel, wo ich erst einmal duschte und mir einen neuen Katheter legte (der alte hing leider auf halb acht…). Dann machte ich mich auf den Weg zurück zum Hauptbahnhof (der glücklicherweise nur 5 Minuten vom Hotel entfernt war), wo ich mich mit Melissaverabredet hatte. Wir beide entschieden uns dann, Asiatisch essen zu gehen. Blöderweise hatte Melissa Ihr Messgerät vergessen, aber da ich ja so ein Schisser bin und immer mein  Ersatzgerät mithabe, war das kein Problem.

Anschließend trafen wir uns mit SaskiaMarcel und Matthiasund wir verbrachten den Abend quatschend im Biergarten.

Gegen halb 1 verabschiedeten wir uns dann alle voneinander und beschlossen uns am nächsten Morgen auf dem Odeonsplatz bei der Blood Sugar Lounge zu treffen.

Im Hotel angekommen brauchte ich dann ein wenig bis mein Wert wieder im Zielbereich lag und ich einschlafen konnte.

Der nächste Morgen


Leckeres Frühstück im Arthotel Munich, München

Am Mittwoch trafen Marcel und ich uns dann um 9 Uhr zum Frühstück. Nachdem wir ausgecheckt hatten und wir Melissa am Hauptbahnhof getroffen hatten, machten wir uns dann auf in Richtung BSL(Blood Sugar Lounge). Dort angekommen, begrüßten wir erst einmal die anderen (un-)bekannten Autoren der BSL und gegen 11.30Uhr suchten wir uns dann ein Taxi, welches uns zu der Veranstaltung von Ascensia bringen sollte.

Ascensia-Launch des Contour Next Plus One

Launch des Contour Next One

 In der Lokation angekommen, wurden wir lieb begrüßt, bekamen alle Namensschilder und einige Informationen. Uns wurde das neue Messgerät vorgestellt, welches mit einer App kompatibel ist. Um die App zu erklären, bekamen wir jeder ein Ipad. Dort „spielte“ ich mich dann durch die Funktionen und was ich da gesehen habe gefällt mir. Man kann zum Beispiel eine Übersicht der Werte per Email an eine bestimmte Mail-Adresse senden. Da ich jede Woche eine Mail an meine Diabetologin schicke, finde ich das sehr praktisch. Es gibt auch eine Erinnerungs-/Alarmfunktion, die Saskia und ich gleich mal getestet haben. Leider kam nur eine Notiz im Sperrbildschirm. Wir hätten uns ein Klingelton erhofft.


Die App- Foto by Ascensia Diabetes Care (Contour Next Plus One)

Leider wird das Messgerät vorerst nicht mit einer Pumpe koppelbar sein.

Das Messgerät stuft die Blutzuckerwerte mit drei Farben ein und leuchtet dann in dieser Farbe (smartLight). Ein zu hoher Wert wird in orange angezeigt, welches ich persönlich eher für Unterzuckerungen genommen hätte, da ich Überzuckerungen schlimmer finde als Unterzuckerungen. Ein Wert im Zielbereich wird in grün angezeigt und eine Unterzuckerung in rot. Ich finde das Gerät im Design sehr schön modern. 


Das Contour Next Plus One von Ascensia Diabetes Care- Foto by Ascensia

Im Oktober wird dieses Messgerät und die App in Deutschland verfügbar sein. Dann werde ich das Messgerät ( wie schon viele zuvor 🙂 ) unter die Lupe nehmen und Euch natürlich ausführlich berichten!

52nd EASD 2016


EASD 2016

Nachdem wir das Messgerät kennengelernt hatten, beschlossen Melissa, Mathias und ich rüber zum EASD zu gehen. EASD steht für European Association for the Study of Diabetes. Dies fand nun zum 52. Mal statt. Da Mathias schon alles am Tag davor ausgekundschaftet hatte, führte er uns ein wenig herum. Nachdem wir die Presse-Lounge inspiziert hatten, gingen wir zum wichtigen Teil über: Wir schauten uns die Stände der Firmen an.

Als erstes blieben wir bei Medtronic hängen. Dort probierten wir den neuen Teflon Katheter „MIO 30“ aus. Dieser Katheter wird im 30°Winkel in die Haut geschossen und ist somit ideal für dünnere Menschen. 


Melissa und ich standen vor dem Eingang und wollten ein Foto. Diese Menschen haben sich dann einfach vor Matthias und die Kamera gestellt. Warum es mein Lieblingsbild ist? Melissa und ich hatten viel Spaß dabei und Matthias´Gesicht war mehr als gut 😉

Nachdem wir uns dann die schön bunte Kaleido Pumpe angesehen hatten(kommt voraussichtlich 2017/2018 bei uns in Deutschland auf den Markt), uns bei Abbott erkundigt hatten wann die IOS-App für das Libre denn raus käme (Voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres) und hier und dort mal geschaut hatten, blieben wir bei Mylife hängen.

 Ich finde diese Pumpe schon länger sehr ansprechend, weswegen wir uns ein wenig beraten ließen. Nachdem Melissa und ich einen Demo-Pod zum Testen des Tragegefühls bekommen hatten, wir alle 3 Safety Lancets mitnehmen durfte und uns über die neue Ypsopump erkundigt hatten gingen wir noch zu Roche. 


Ich bin begeistert vom Omnipod, Mylife!

Bei Roche wurden mehrere neue Produkte vorgestellt. Ein neues Testgerät, die neue Fastclix Lanzette (kürzer und runder als die alte), das alte CGM Eversense und zu guter Letzt das neue Accu-Check CGM. Nachdem wir uns noch einige Infos eingeholt hatten, ich mich zum Testen des Accu-Check CGM´s eingetragen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Hauptbahnhof. Alles hatte ich leider nicht gesehen, aber ich hatte keine Zeit mehr( mein Zeitmanagement ließ dieses mal sehr zu wünschen übrig…)

Ich hatte dann noch einen Besuch bei einer lieben Freundin eingeplant, bei der ich den ganzen Donnerstag verbrachte. Am Donnerstagabend ging es dann wieder zurück in die Heimat, wo dann noch Hausaufgaben auf mich warteten.


Vor dem Flug habe ich mir noch einige Notizen zu den Tagen in München gemacht. Und dann ging es auch schon nach Hause

Für mich war es eine sehr schöne, interessante Reise! Ich möchte hiermit noch einmal Ascensia für die Einladung danken!

Ich finde es immer wieder schön die anderen Diabetes-Blogger zu treffen, sich auszutauschen und auch über das ein oder andere zu diskutieren. Zu dem war es sehr spannend die Neuheiten wie das Contour Next Plus One zu entdecken und vorgestellt zu bekommen.

Ich hoffe Ihr hattet einen kleinen Einblick in diese 2 Tage und ich hoffe Euch hat dieser Beitrag  nicht gelangweilt, da fast jeder Blogger darüber berichtet hat.

How to measure – Messgeräte im Test

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Vor geraumer Zeit habe ich ein neues Messgerät gesucht. Ich hatte zwar eins, allerdings war es nicht DAS Testgerät. Kurzerhand bestellte ich bei vielen Herstellern kostenfrei Messgeräte im Internet. Als die ersten dann ankam, konnte ich es gar nicht abwarten alles unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte in der Blood Sugar Lounge  über die einzelnen Geräte berichtet


und letztendlich ein Fazit gezogen, welches ich Euch nun auch hier präsentieren wollte. Leider konnte ich keine Genauigkeit bestimmen, da die Lieferung der ersten Gerätes 4-5 Wochen vor der Lieferung des letzten Gerätes erfolgte. Leider sind bei den Testgeräten meist nur 10-20 Teststreifen und als ich das 1. Gerät testete hatte ich nicht daran gedacht. Zack waren die Teststreifen alle verbraucht. Allerdings habe ich Euch ein tabellarisches Fazit über Handling, Design, Schmerzfaktor bei der Lanzette, etc. zusammengefasst.

Heute möchte ich Euch das Fazit meiner kleinen Testreihe vorstellen. Hierzu habe ich eine Tabelle angelegt, in der ich alle Daten nochmals kurz und knackig zusammengefasst habe.


Zu klein, oder? Hier gibt’s die Tabelle in Groß.

Und hier sind nun meine persönlichen Plätze 1–3:

  • Platz 3 belegt das mylife Unio von Ypsomed: Es ist klein, handlich, sieht gut aus und die Stechhilfe ist sanft.
  • Platz 2 belegt das AccuCheck Mobile von Roche: Es ist zwar groß, allerdings hat man immer alles dabei!
  • Und Platz 1 geht an: Das FreeStyle Libre von Abbott Diabetes Care. Es ist klein, handlich, scannt den Gewebezucker und misst Blutzucker und Ketone.

Ich hoffe, Euch hat die Testreihe gefallen! Die Testgeräte habe ich an Bedürftige verschenkt, damit sie nicht nutzlos bei mir rumliegen 😉

Vielleicht habt Ihr jetzt auch Euer neues Lieblingsgerät gefunden?

Annika ♥

PS: Ihr wollt wissen, wie ich getestet habe und alles noch einmal ausführlich nachlesen? Dann auf zu Teil 1Teil 2Teil 3 und Teil 4.

Das Jahr 2016- Vorsätze,Vorhaben und Wünsche

Huii da ist das Jahr 2015 auch schon wieder rum. Das ging (finde ich) ziemlich schnell. Da ich meinen Jahresrückblick schon veröffentlicht habe, möchte ich heute meine Vorsätze/Vorhaben kund tun 🙂


Also zuerst einmal die Vorsätze



1.Fitter werden/mehr (bzw. überhaupt mal) Sport machen :-p

Ich glaube jeder von uns hat so ziemlich die Vorsätze die er nie einhält, oder? Bei mir ist es das laufen bzw. Sport treiben

Ich nehme mir jedes Jahr vor: Komm schon Annika! Dieses Jahr fängst Du an! Dann lauf ich 2-3 Mal und dann…


hat sich das ganze eigentlich auch schon wieder erledigt. Dieses Jahr möchte ich es wirklich durchziehen. Mein Ziel ist der 5-Km-Lauf beim Störlauf in Itzehoe.Eventuell schaffe ich es ja auch an dem von Steff ( Diabetes-leben.com ) organisiertem Lauf (Diabetes läuft ) in Hannover teilzunehmen;)



2.Den Diabetes in den Vordergrund stellen!


Den Diabetes vernachlässigen-Das passiert mir ganz schnell… Schön ist das nicht. Da arbeite ich zum Beispiel, vergesse das Messen, teilweise auch das Essen und das Spritzen und Zack! Da haben wir mal wieder eine schöne Entgleisung oder einen zu hohen HbA1c…oder beides. Das möchte ich definitiv dieses Jahr ändern. Mehr Disziplin in mein Diabetes-Management bringen. Regelmäßig Messen, Essen und Spritzen. Und vielleicht schaffe ich es ja mal meinen HbA1c unter 7,5% zu bringen…Denn so tief war der in den letzten 7,5 Jahren noch nie…



Joa… das waren sie auch schon 😀 Es sind zwar nur 2 Vorsätze, aber die muss man erst einmal schaffen und für mich sind das definitiv keine leichten Vorsätze. 😀


Die Vorhaben:


Als erstes steht bei mir ganz fett im Kalender BERLIN ! Denn die
Blood Sugar Loungefeiert dort die Lounge Party 2.0 und da freue ich mich schon riesig drauf! Dann lerne ich endlich die anderen lieben Dia-Blogger kennen! Und vielleicht ja auch euch? 🙂


Danach darf ich mich auf Seminare vom FSJ freuen:-) Im Februar bin ich für einen Tag in Kiel, im April für eine Woche in Bad Oldesloe, dann 2-3 Tage in Bonn und zum Schluss im Juli noch einmal in Kiel. ich freue mich schon wahnsinnig meine Seminar-Truppe wieder zusehen! 😀


Dann möchte ich auf jeden Fall mehrere Male das Heim besuchen! 🙂 Denn ich vermisse meine Chaoten immer noch ziemlich doll…


Und wenn alles klappt fahre ich dann auch nach München, eine sehr gute Freundin besuchen! 🙂


Und ich freue mich riesig im August zum Wacken-Open-Air ins Nachbardorf zu fahren! *-* (Ja gut, okay es sind 16km;) )! Trifft man jemanden von Euch dort?


 Ich freue mich schon ein bisschen mehr von Schleswig-Holstein und auch Deutschland zu sehen!


Natürlich dürft Ihr auch gespannt sein auf die Fortsetzung meiner „Messgeräte im Test“-Reihe! Und hier ein kleiner Hinweis: Es wird mindestens 3 Teile geben 😀

(Den ersten Teil findet Ihr hier:How to Measure Teil 1 )


Das ist zwar kein geplantes Vorhaben, eher ein Wunsch, den ich in den nächsten Jahren gerne erfüllen möchte, jedoch möchte ich ihn hier einmal aufschreiben:

Ich möchte gerne etwas bewegen, in Sachen Diabetes, ein kleines Projekt oder so, bei dem wir als Dia-Community der Welt da draußen zeigen, das es Diabetes gibt, das man damit super leben kann etc. denn es gibt immer noch sehr viele Menschen mit Diabetes da draußen, die gar nicht wissen das sie Diabetes haben. Ob daraus was wird, wird sich zeigen;) !





So das war´s dann auch schon wieder von mir, ich freue mich auf ein hoffentlich Erfolgreiches Jahr und wünsche Euch allen all das, was Ihr euch gewünscht, oder Euch vorgenommen habt, Gesundheit Glück und allzeit gute BZ-Werte! 


Eure Annika