Die Welt-mit Diabetes

Ich habe meinen Blog damals so genannt, weil ich von meinem Alltag mit meiner Diabetes-Sau erzählen wollte. Das es eben nicht „nur“ Diabetes ist. Das es auch gut und gerne mal nicht nach Plan läuft und das es eben vielleicht doch ganz cool ist, Diabetes zu haben.


Die Welt-mit Diabetes  –  Das Logo des Blogs

Diabetes. Das ist oft nicht „nur“ Blutzuckerkontrolle, Insulin, Spritzen etc.


Dazu gehören auch noch andere Dinge. Angst. Essstörungen. Depressionen. Unverständnis.

Aber fangen wir mal mit der Angst an. Wovor hat ein Diabetiker Angst? Angst vor Nadeln, vor dem spritzen, vor Entzündungen der Katheter- oder Sensorstellen, Angst vor Hypoglykämien (Unterzuckerungen), Angst vor Hyperglykämien(Überzuckerungen), Angst vor einem Zuckerschock, vor Ketonen (Giftstoffe), vor Krankenhausaufenthalten, vor Folgeschäden, schlechten HbA1c Werten, vor den Arztbesuchen, davor das man wegen dem Diabetes Nachteile bekommt, vor doofen Sprüchen, vor Verurteilung, vor dem ersten Date und vor vielem mehr… Was denken die anderen von mir? Bekomme ich wieder eine Standpauke vom Arzt für ein paar schlechte Werte? Was passiert, wenn ich den Blutzucker nicht herunterbekomme? Was passiert, wenn mein HbA1c weiterhin so hoch ist? Bekomme ich meinen Menstruationszyklus wieder, wenn die Werte besser werden?

Mit Diabetes leben heißt auch mit der Angst vor alldem zu leben. Diese Ängste zu bekämpfen ist oft schwer und es dauert lange bis man einige Ängste überwunden hat. Andere überwindet man einfach nie.


Meine Dia-Sau

Essstörungen. Ein Diabetiker denkt fast 24 Stunden an Essen. Wann muss ich wieder essen, um keine Hungerketone zu bekommen, Wann darf ich wieder essen? Wie viele Kohlenhydrate und somit wie viele KE (Kohlenhydrateinheiten) bzw. BE (Broteinheiten) hat mein Essen? Was muss ich dafür nun spritzen, wie viel muss ich jetzt essen damit ich nicht abrausche? Wie viel sollte ich essen, damit ich nicht zu hoch bin (bei einer Unterzuckerung)? Habe ich genügend essen eingepackt für unterwegs, falls ich Unterzuckere? Habe ich einen guten SEA (Spritz- Ess-Abstand) eingehalten? Habe ich mich jetzt verrechnet? Was esse ich da, wie fettig ist das Essen (Pizza ist oft sehr schwer einzuschätzen)? Ist eine Waage bei dem Freund, den ich jetzt besuche, um meine Chips abzuwiegen? Wie berechne ich das jetzt am besten? Fragen über Fragen. Dass wir dabei ein sehr gestörtes Verhältnis zu essen haben muss ich nicht mehr erwähnen, oder?

Zudem kommt dann in der Pubertät der große Wunsch sehr schlank zu sein. Oft führt dieser Wunsch zur Bulimie. Wir Diabetiker haben es ein bisschen leichter. Einfach nicht spritzen für die gegessenen Kohlenhydrate und zack! Es geht einem zwar nicht mehr gut, man ist schlapp und hat Kreislaufprobleme, aber: man nimmt immer mehr ab, obwohl man Unmengen isst. Ging es mir damals schlecht und ich musste mich übergeben, jagte ich mir meinen Insulinpen mit dem kurzwirksamen Insulin, jagte mir 40 Einheiten in den Bauch und schon ging es ein bisschen besser, Mein Langzeit Insulin benutzte ich in der Zeit zweimal im Monat. Letztendlich ist es aber sehr schädlich. Organe gehen kaputt und man stirbt irgendwann daran. Ich hatte Glück. Bei mir war nur die Leber kurz vor der Transplantation. Aber meine Gesundheit war mir egal. Als Teenager fühlt man sich unsterblich. Ich wollte dem Schönheitsideal entsprechen. Erst ein Jahr später, als ich Hilfe bekam, merkte ich eigentlich wie dumm das ganze war. Solche Gedanken, Phasen und Taten sind leider kein Einzelfall. Vielen geht es so. Durch mehr Aufklärung, Schulungsprogramme etc., besonders im pubertierenden Alter könnte man dem ganzen entgehen.


Ich wollte unbedingt schlank sein und fand mich bei 1,60 m und 42 kg immer noch zu dick

Depressionen. Man misst den Blutzucker, spritzt für Essen, gegebenenfalls eine Korrektur und dennoch läuft nichts, wie es sollte… Man tut alles Mögliche, wechselt eventuell Katheter, Reservoir, Insulin, dennoch hat man das Gefühl man spritzt Wasser. Der Blutzucker bleibt dort wo er ist. Oben. Oder es ist das Gegenteil. Man stellt die Pumpe aus, lässt Insuline weg oder reduziert die Einheiten, dennoch kann man essen, essen und nochmals essen und man bleibt in der Unterzuckerung. Ist das über Wochen der Fall, fällt man definitiv in Depressionen. Es klappt nie so wie man will. Dann läuft es gerade und dann schlägt das Wetter um, man steht unter Stress, als weiblicher Diabetiker kann die Menstruation alles verhauen oder man bekommt eine Erkältung. Wenn es monatelang nicht läuft, fällt man irgendwann in ein Loch. Es ist ja total egal, was man macht, da könnte man es auch gleich ganz lassen. Wenn dann noch eine Standpauke vom Diabetologen bekommt ist es bei mir persönlich ganz vorbei mit der Motivation. Ein mieser Teufelskreis aus dem man schwer wieder heraus kommt.

Unverständnis.

Ich stoße sehr oft auf Unverständnis. In der Schule, bei der Arbeit, im World Wide Web…

Ich kann mich noch genau erinnern. Ich war in der 6. Klasse, die Diagnose war frisch und ich war neu in der Klasse. Die Jungs hatten, glaube ich, Angst vor dem Unbekannten. Was unbekannt ist, wird in dem Alter nieder gemacht. Und somit war ich das Mobbing Opfer Nummer 1. Eine Aufklärungsstunde in Biologie hat leider auch nichts gebracht. Leider ist das nicht nur bei den Mitschülern ein Problem gewesen. Es wurden Broschüren an die Lehrer verteilt und dennoch gab es oft Diskussionen weshalb ich nun essen muss. Meine „Lieblingsaktion“ war im Biologieunterricht der 7. Klasse. Meine Lehrerin stand plötzlich vor mir und forderte mit einer stummen Handbewegung auf ihr mein „Handy“ zu geben. Nach dreimaligen Winken schrie sie“ Jetzt gib das Handy her! Das gibt eine Missbilligung!“. Ich zog meinen Pulli hoch, klemmte meinen Katheter ab, gab ihr die Insulinpumpe mit den Worten „Sie sind ja ehemalige Krankenschwester. Mit Überzuckerungen kennen Sie sich ja aus.“ Der Blick war genial, aber ihre Entschuldigung kam bis heute nicht. Solche Aktionen hatte ich so oft. Von „Mach das dumme Gepiepe aus!“ bis hin zu „Hör auf zu essen, du hast doch jetzt genug gegessen“. Blutzucker war bei 33mg/dl, aber selbst meine Erklärung war der Lehrkraft egal und ich musste die unregelmäßigen Verben in Englisch abschreiben. In der 10. Klasse… Nachdem auch wieder gefühlt 100 Broschüren verteilt wurden…Ich habe damals einen Nachteilsausgleich bekommen. Sollte ich Über- oder Unterzuckert sein bei einer Arbeit, sollte ich entweder mehr Zeit bekommen oder es sollte eine Aufgabe gestrichen werden. Das ging ein Jahr lang gut, dann haben die Lehrkräfte gesagt ich solle mich nicht so aufspielen (ich sagte vor jeder Arbeit Bescheid, ob zu hoch oder zu niedrig falls dies der Fall war). Ich hätte ja nur Diabetes. Natürlich tragen Lehrer, Erzieher und Co mehr Verantwortung für ein krankes Kind als für ein gesundes, aber so etwas darf nicht mehr passieren! Das ich frisch diagnostiziert (4 Monate) allein auf Klassenfahrt musste (mein Vater durfte sich nicht einmal auf eigene Kosten in der Umgebung einquartieren) und dort angemeckert wurde, dass ich unterzuckere geht einfach nicht. Und auch so etwas ist kein Einzelfall, wenn ich mich so umhöre…

Besser wird es in der Arbeitswelt leider auch nicht. Kollegen die einen zum monatlichen, freiwilligen Team-Essen nicht einladen, weil man ja „Zucker“ hat. Man bekommt statt den Kuchen, der zum Geburtstag mitgebracht wurde einen Apfel, weil das ja gesund ist (Das ein Apfel auch Kohlenhydrate hat ist ja egal). Mein liebstes Ereignis ist aber die in der ich gesagt bekomme das erst nach meinem Feierabend Kekse verteil werden. Auf mein gespielt Beleidigtes „Wieso denn immer, wenn ich Feierabend habe“ Bekam ich dann ein „Du darfst die eh nicht essen“ zurück… Dabei hatte ich volle Aufklärung geleistet… Natürlich sind nicht alle Mitschüler und Kollegen so. Viele sind interessiert und haben Verständnis.

Unverständnis begegnet man auch häufig auf der Straße. Oft werde ich zum Beispiel gefragt was da denn an meinem Arm klebt (CGM und Insulinpumpe). Oft kommen dann Sprüche wie „Oh du hast wohl ganz ganz schweren Zucker“, „Meine Oma hat das auch, Du musst mal die Tabletten probieren!“ oder mein Favorit: „Da hilft Zimt!“. Unsensible Sprüche wie „Ist das eine Bombe?“, „Ist das dein Akku?“, „die neuste Art von Tattoos“, „das Ding für den Bewährungshelfer“ oder „der An und Aus Knopf“…  Ich erwarte nicht das die Leute wissen, dass es sich um Diabetisches Zubehör handelt, ich finde es auch super gut, wenn sie mich darauf ansprechen und fragen was das denn ist. Aber solch dummen Sprüche abzuliefern… Wie würden die Menschen sich fühlen, wenn sie so angesprochen werden? Unverständnis auf Konzerten, Festivals oder an Flughäfen trotz Bescheinigung eines Arztes, tritt auch sehr häufig auf. Da wird einem beim Abtasten der Katheter oder Sensor rausgerissen und es kommt ein oh. Keine Entschuldigung nichts. Es werden erst Sanitäter gerufen um wirklich sicher zu gehen das ich Diabetiker bin und kein Terrorist. Das ich das Wort „Diabetes“ auf meinem Handgelenk tätowiert habe, ist denen egal. Ich ramme mir natürlich super gern Nadeln in meinen Körper, ganz aus Spaß, nur um diesen Flughafen in die Luft zu jagen. Und vorher lasse ich mir noch Diabetes in die Haut stechen. Ja ne ist klar… Sehr viel Unverständnis bei dem wir mit mehr Aufklärung gegenwirken könnten…


Unverständnis beim öffentlichen Blutzuckermessen ist auch keine Seltenheit

„Diabetes ist kein Zuckerschlecken!“

Wer auch immer diesen Spruch erfunden hat, hat vollkommen recht! Mein Alltag dreht sich nur um den Diabetes. Auch wenn das nicht der Fall sein sollte. Durch die wunderbar tolle Technik wird uns der Alltag um einiges erleichtert. Dennoch ist es oft einfach nur chaotisch und unverständlich. Diabetes ist nämlich nicht gleich Diabetes. Abgesehen davon das es verschiedene Typen gibt (Typ 1, Typ2, Modi, Lada, etc.), ist zum Beispiel jeder Typ 1 Diabetes unterschiedlich. Während ich zum Alkohol trinken einen blutzuckerwert von über 350mg/dl benötige müssen andere vielleicht für den Alkohol spritzen. Während ich bei Stress hoch gehe, rauschen andere in eine Unterzuckerung. Auf so viele Dinge sind zu achten, auf so viele Dinge muss man Rücksicht nehmen. Und dann sind da all diese Gedanken.

Gedanken. Gedanken um die Zukunft. Also eigentlich auch nur weitere Ängste…. Was mag sie bringen? Was ist, wenn ich als Diabetikerin Schwanger werden möchte? Was muss ich alles in der Schwangerschaft beachten? Was ist, wenn ich Probleme als Diabetiker habe in Sachen Geschlechtsverkehr? Viele Themen, die uns betreffen wie die Zukunftsplanung, alltägliche Probleme wie die Sache mit der Sexualität, werden bei den Ärzten in den kurzen Sprechstunden nicht behandelt. Gedanken was ich bin, wie ich mich rechtfertigen muss, Gedanken, wie ich die Welt für Diabetiker vielleicht verbessern kann.

So vieles begleitet den Alltag mit Diabetes. Und dann gibt es diese ganzen Situationen. Über- und Unterzucker, den „Unterzuckerungskater“ (das Gefühl morgens nach einer Nächtlichen Unterzuckerung), und und und… Wer jetzt noch behauptet, es wäre ja NUR Diabetes, denn möchte ich gerne einen Tag lang meinen Diabetes überlassen. Oder eine Woche. Am besten eine in der nichts läuft, wie es soll. Natürlich gibt es viele schlimmere Krankheiten, mit denen ich auch absolut nicht tauschen will, dennoch ich es nicht einfach „NUR“ Diabetes.

Ich will aber nicht nur meckern, denn tatsächlich bin ich mittlerweile sehr froh Diabetes Typ 1 zu haben. Ich habe so viele tolle Menschen kennengelernt durch Schulungen, meinen Aufenthalt im Heim, durch Diabetes-Events und durchs bloggen. Ich habe so viele tolle Dinge erleben dürfen wie zum Beispiel das Camp D von Novo Nordisk. Ich habe viele tolle Freunde gefunden, die genau wissen wie es einem geht und einen nicht komisch angucken, wenn man mitten in der Bahn auf der Zugfahrt seinen Katheter wechselt. Ich lebe durch die heutige Technik ganz gut, auch wenn Ängste, Depressionen und Co mich begleiten. Durch das bloggen helfe ich tatsächlich Menschen, bekomme Mut zugesprochen (zum Beispiel beim ausprobieren neuer Katheterstellen) und sehe einfach Ich bin nicht allein!


Ich bin ich durch den Diabetes. Und das ist auch gut so!

Der Alltag mit Diabetes ist hart, manchmal sogar echt scheiße, aber mit Diabetes kann man super Leben. Und wenn man den Austausch regelmäßig durch Stammtische etc. hat, ist es sogar noch ein kleines Stückchen leichter.

Ich bin ich durch Diabetes.

Insulinpurging/Dia-Bulimie – Schlankheitswahn mit Diabetes

Wenn ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich vieles was mir nicht gefällt. Hauptsächlich meine Figur/mein Gewicht. Und seit kurzem kommen mir immer wieder 2 Worte in den Kopf…. Insulinpurging und Dia-Bulimie.

Vor einigen Jahren, hatte ich große Akzeptanz-Probleme. Meine Werte waren schei*e und mein HbA1c viel zu hoch. Damals zog meine Dia-Fee mich zur Seite und meinte zu mir, dass Dia-Bulimie keine Lösung sei,


ich doch dünn genug sei und dass ich nicht so aussehen sollte wie die Mager-Models im Fernsehen. Damals hatte ich keine Ahnung was sie von mir wollte. Nachdem ich ihr das zu verstehen gegeben hatte, erklärte sie mir was man unter Dia-Bulimie versteht und ich erklärte Ihr das das nicht der Grund für die schlechten Werte und Co sei. Den wahren Grund behielt ich für mich und verdrängte ihn mit der Zeit. Ich wollte den Diabetes damals einfach nicht. Er war der Grund, weshalb ich oft gemobbt wurde, oft ein Außenseiter war.

Im übrigen bin ich ein Mensch, der sich über ALLES Gedanken macht und sich selbst nicht gern hat. Ein Mensch der schwer auf Komplimente eingehen kann und Probleme hat anderen zu vertrauen… Denken andere, wenn sie mich sehen, dass ich die totale Dumpfbacke bin? Oder ein riesen Tollpatsch?  Wie finden mich andere? Werden sie mich ausschließen? Finden andere mich genauso fett wie ich mich selbst? Oder noch fetter? Wie würden es andere finden, wenn ich 2 verschiedene Paar Socken anhabe? Oder wenn ich diese Hose anziehe?Würde man den Bauchspeck bei der Hose sehen? Und würden mich andere deswegen auslachen? Oder meine Haare in der und der Farbe färbe? Und was denken sie über dies? Oder das?… Ihr dürft das nicht falsch verstehen! Ich will nicht bei allen beliebt sein oder so. Nur akzeptiert werden… Denn nach der Mobberei in der Schule, war das immer ein kleines Problem von mir. Seitdem zweifle ich so gut wie alles an…


Damals mein Lieblingsbild… Heute finde ich es nicht mehr so schön. Ins Kleid passen würde ich aber schon gern wieder…

Nachdem ich mich irgendwann fragte, weshalb ich immer der Außenseiter war, kam ich zu dem Entschluss das es an meinem Aussehen liegen musste. Ich fand mich damals zu dick (und zu tollpatschig) und somit beschloss ich, dass ich abnehmen wollte (das wäre nicht nötig gewesen, aber es war damals mein Empfinden). Da ich dass Essen aber gern mochte und ein kleiner Sportmuffel war (1-3 Mal die Woche reiten und täglich Fahrrad fahren sollten doch genügen?), fielen mir die Worte meiner Dia-Fee wieder ein(Ende 2012). Der Diabetes lief zu dem Zeitpunkt eh nicht so gut und der HbA1c war irgendwas bei 9% rum.

Ich spritzte kaum noch, meist nur die 30 IE Lantus und ab und an mal 20IE NovoRapid, um die Übelkeit zu lindern. Ich konnte essen so viel und was ich wollte, der Stoffwechsel war so im Ar… das ich nicht zunahm. Im Gegenteil! Ich nahm ab. Mir ging es in der Zeit ziemlich mies, aber irgendwann gewöhnte ich mich daran. Es war egal wie ich mich fühlte. Hauptsache ich passte in Größe 36 rein!

Irgendwann waren mir Hosen in Größe 36 zu groß. Das fand ich ja schon ziemlich cool…. Allerdings landete ich dann auch irgendwann im Krankenhaus. Kurz vor der Lebertransplantation. HbA1c: 15,3%….Zwar wog ich jetzt nur noch 45kg bei einer Körpergröße von 1,60m, aber mir ging es gar nicht gut zu der Zeit.


Februar 2014 – Größe 36 viel zu groß

Die Geschichte vom Einzug ins Heim kennen bestimmt viele von Euch. Nach dem Einzug, verbesserten sich die Werte und ich nahm zu. Viel zu viel….

Seit dem ich meine Höchstmarke (die 82kg) geknackt habe, bin ich dabei abzunehmen. Das ist wie ich finde auf dem normalen Wege ziemlich schwierig… Man verzichtet auf bestimmte Dinge, ernährt sich gesund und macht Sport, nur um einige Stunden später wegen Unterzucker die Kohlenhydrate wieder in sich hinein zu stopfen.

In den vergangenen Tagen hatte ich über mehrere Stunden viel zu hohe Blutzucker… Mir ging es mies. Echt mies. 2 Tage lang ging das so, bis ich den Zucker wieder im Griff hatte.In diesen 2 Tagen habe ich 2 Kilo abgenommen. Einerseits erschreckend, anderseits ziemlich einfach/cool.

Die Gedanken, wieder „anzufangen“, kreisen seitdem ständig in meinem Kopf. Ich weiß, dass es schlecht ist, dass ich mir selbst schade und das das böse enden kann. Andererseits wäre es so einfach, schnell die Kilos zu verlieren. Vor allem ist es ein kleiner Teufelskreis. Und wer einmal drin ist, der kommt nur schwer wieder heraus…Die Versuchung ist groß.


Auch wenn ich mein „Traumgewicht“ erreichen sollte, werde ich keine „Barbie-Maße“ haben. Aber dann fühle ich ich wohl, und ich denke dass ist die Hauptsache 🙂

Ich werde natürlich nicht damit anfangen, keine Frage. Ich werde ab September wieder zur Schule gehen. Ich werde mehr Zeit haben, mich um mich selbst zu kümmern, abends vielleicht doch noch mal laufen zu gehen und hoffentlich meine Ernährung etwas ordnen.

Ich wollte Euch hiermit nur ein wenig teilhaben lassen an meinen Gedanken, denn ich finde ich sollte ehrlich zu Euch sein. 🙂

Und wer Zweifel an sich selbst hat, an seiner Figur, Schönheit oder Charakter, lasst Euch eines gesagt sein: Ihr seid alle schön, so wie ihr seid! Die Hauptsache ist, dass IHR Euch wohlfühlt und nicht dass Ihr in irgendwelche H&M Jeans in Größe 28 (übertrieben gesagt) rein passt  ♥

Eure 

Annika

Von Pen, Pumpe und HbA1c

Der Termin in der Uni-Klinik

Ich hatte am Donnerstag mal wieder einen Termin bei meiner Diabetologin. Ich hatte keine große Lust dorthin zu fahren, da ich ja weiß wie ich momentan mit meiner Dia-Sau umgehe. Ab und zu Levemir verschlafen/vergessen, teilweise Tage dazwischen gehabt an denen die Motivation verschwunden war und und und…Bei meinem letzten Termin Anfang Januar lag der HbA1c bei 11,7%… Definitiv keine Glanzleistung. Seitdem Termin habe ich zwar öfter gespritzt(gescannt sowieso, ich liiiebe es immer noch 😉 ) aber so tolle war das immer noch nicht.


Also mit einem nicht so tollen Gefühl nach Kiel in die Uniklinik zur Dia-Sprechstunde gefahren… Dort stand dann die Jahres-Untersuchung an. Blut abnehmen und und und.

Bei dem Gespräch mit meiner Dia-Ärztin kam dann raus: Trotz schlechter Werte liegt der HbA1c bei 9,9%! Eine riesige Verbesserung!

Der Entschluss

Mit viel Motivation bin ich dann wieder nach Hause gefahren und habe mir natürlich einige Gedanken gemacht, wie ich meinen Diabetes verbessern könnte. Da kam mir der Gedanke an die Pumpe….  Ich bin zwar immer noch skeptisch gegenüber der Insulinpumpe, allerdings ist mein Problem meistens das ich das Basal verschlafe… Die Basalrate würde mir diese Sorge abnehmen…. Schnell Pro´s und Kontra´s überlegt und den Entschluss gefasst das ich es einfach ausprobieren sollte. Sollte es allerdings nicht klappen, dann heißt es: Goodbye Pumpe, Hello Pens!


Heute habe ich dann meiner Dia-Ärztin eine Mail mit den Werten der letzten Woche geschickt und ihr gebeichtet was ich mir da spontan ausgedacht und umgesetzt habe. Ich bin schon ziemlich gespannt auf die Antwort, denn einerseits ist es sicherer so etwas mit der Ärztin zu besprechen und eventuell sogar stationär zu bleiben. Andererseits denke ich mir aber auch das ich mich am besten mit meiner Sau auskenne und weiß wie ich reagieren muss.


Ob die Dia-Sau diesmal die Pumpe mag….Wir werden sehen:)

In der ersten Nacht bin ich dann ziemlich Dauerunterzuckert gewesen. Also ziemlich viel an der Basalrate gebastelt und siehe da. Eine fast komplett gerade Linie! Tschakka!!! Am nächsten Morgen dann bemerkt das der Faktor (3) zu hoch ist. Den dann kurzer Hand auch runtergeschraubt.


Die letzten Tage verliefen total gut und einen Katheter habe ich mir auch noch nicht raus gezogen 😉


Erschreckend finde ich die IE (Insulineinheiten), die ich verbrauche… Aber vielleicht kommt es mir auch nur so vor 🙂 Oder es liegt an den Ereignissen der letzten Tage.


Die letzten Tage

Am Freitag bin ich nämlich nach Schleswig gefahren, wo ich das Heim besucht habe. Dort habe ich dann etwas mehr gegessen als sonst, da ich mit meiner Freundin schön Essen gegangen bin. 


Seit Samstag wohne ich nun in einer der 4 Gemeinden hier in Itzehoe. Dort leben einige Jugendliche aus den verschiedenen Gemeinden für eine Woche zusammen. Auch hier wird lecker gekocht und gegessen(und es schmeckt einfach in Gemeinschaft viiel besser 😉 ) und ich muss natürlich demnach auch spritzen. Es macht total Spaß und ich bin gespannt wie meine Sau so eine WG findet!


Ich bin schon total gespannt auf den Uni-Termin im April und auf das Ergebnis des HbA1c.


Eure Annika

Tage die man nie vergessen wird…

Es gibt bestimmte Tage die vergisst man einfach nicht. Zum Beispiel den Tag an dem man mit dem Partner zusammengekommen ist, den Tag als man die Führerscheinprüfung bestanden hat oder den Tag an dem man die beste Freundin kennengelernt hat. 

Aber das sind natürlich nicht alle Tage die man nie vergessen wird (und bei Euch sind es wahrscheinlich auch andere). 


Mein Logo in gekritzelter Form

Bei mir ist die Diagnose ein Datum, dass ich nie vergessen werde


Der 14. Mai 2008 hat mein Leben komplett verändert und ich erinnere mich als wäre es erst letzte Woche gewesen.


Ich weiß noch genau wie meine Mama und ich zum Arzt gefahren sind. Dort hat meine Mutter kurz mein Verhalten in den letzten Wochen geschildert (Ständiger Durst, ständiger Harndrang, Gewichtsverlust…). Daraufhin wurde mir in den Finger gepiekt. Ich weiß noch wie mir die Ärztin ein kleines Blutzuckermessgerät zeigte auf dem ein 300-Wert zu sehen war. Die Ärztin rief im Krankenhaus an, reservierte uns dort ein Bett und wir fuhren nach Hause und packten unsere Taschen. Im Krankenhaus wurde ich untersucht, musste eine Urinprobe abgeben und gefühlte 100 Ampullen Blut da lassen. Der Kinderarzt dort legte mir je eine Kanüle in jede Armbeuge und dann durfte ich mein Zimmer beziehen. Mittlerweile war es Abend und meine Mutter fuhr kurz nach Hause um noch ein paar vergessene Sachen zu holen (und um meiner Familie Bescheid zu sagen). Ich weiß auch noch, dass ich nichts Kohlenhydrathaltiges essen durfte und einen Salat und Würstchen bekam, den ich kaum essen konnte mit den doofen Kanülen in den Armen. Die Nacht war auch nicht so toll, dauernd piepten die Geräte und alle halbe Stunde kam eine Schwester und piekte mir in den Finger. Ich kann mich noch an die Tage erinnern, als ich dann auch anfing zu spritzen, wie ich mich abends im Klo eingesperrt habe, weil ich Angst vor dem Basalinsulin spritzen hatte, wie ich mit einem anderen Jungen(Er hatte die Diagnose einige Tage früher bekommen und wir begannen zusammen die Schulung(Mich würde mal interessieren, wie er mit dem Diabetes klarkommt und wie es ihm so geht:D ) die erste Schulung mitmachte, wie ich Millionen Sachen im Spielzimmer bastelte und neue Menschen kennenlernte. Aber damit möchte ich euch eigentlich nicht zu schreiben, denn es gibt noch andere Tage, die ich nie vergessen werde 🙂


Meine erste Pumpe: Medtronic Minimed Paradigm 745 in Blau

Meine Erleichterung des Alltags-die Pumpe

Ein dreiviertel Jahr nach der Diagnose war es soweit, am 6. Januar 2009 zog ich für eine Woche zur Pumpenschulung ins Krankenhaus. Damals habe ich mich für die Medtronic Paradigm 754 in blau entschieden. Mit drei anderen Kindern, die sich auch für diese Insulinpumpe entschieden hatten ging es in den Schulungsraum. Als erstes zogen wir gemeinsam mit unseren Eltern(wir waren im Alter von 8-11 Jahren und bekamen alle noch Unterstützung von unseren Eltern) Reservoire mit Insulin auf. Uns wurde genauestens erklärt, worauf wir achten müssen. Danach sollten wir den ersten Katheter setzen. Zuerst sollten wir den Stahl ausprobieren, auf den ich damals ziemlich allergisch reagierte (Heutzutage nicht mehr 😀 ).  Weiter ging es mit dem erklären was welcher Knopf zu bedeuten hat, dem einstellen des Bolusmanagers und der Basalrate. In der Woche lernten wir, was wir alles beachten mussten im Umgang mit der Pumpe, wurden richtig eingestellt und wurden richtige Pumpenprofis 😉 

Mich würde mal interessieren, ob die beiden anderen auch noch Pumpe tragen, und ob sie bei Medtronic geblieben sind:D


Give Diabetes the Finger !

Meine erste Entgleisung

Am 17.Juni 2010 fuhr mein Vater mich gegen 9 oder 10 Uhr ins Krankenhaus. Meine Mutter war damals für 4 Wochen weg und ich kümmerte mich so ziemlich das erste Mal alleine um meinen Diabetes. Damals hab ich das alles kaum alleine gemacht, ob Klassenfahrt oder Zeltlager, einmal am Tag rief ich Zuhause an und gab die Werte durch und besprach alles mit meiner Mutter, die mich auch immer an das messen und spritzen erinnerte. Ich weiß noch genau, dass mein Vater damals Nachtschicht hatte. Mir ging es total schlecht. Mir war dauernd übel, ich hatte starken Durst und Harndrang und konnte so ziemlich nichts bei mir behalten. Am 17. kam mein Vater um 6 Uhr von der Arbeit. Er sah mich an und sagte wir fahren ins Krankenhaus, nachdem ich mich kurz hingelegt hab! Gesagt getan. Ich konnte kaum laufen, hatte kaum Kraft und war nur am trinken. Im Krankenhaus wurde ich untersucht, mein Zucker war über 1300 und ich weiß noch dass ich schwer atmen konnte. Der Arzt holte einen Rollstuhl und ich weiß eigentlich nur, dass ich total müde war, da ich die Nächte durch die Übelkeit kaum geschlafen hatte. Als ich drei Kanülen in beiden Armbeugen und an der Hand hatte und auf der Intensivstation lag, schlief ich erst einmal. Ich weiß gar nicht wie lange ich geschlafen habe und was alles passiert ist auf der Intensivstation… Das ist alles total verschwommen. Ich weiß nur dass ich einen Tag vor meinem 13. Geburtstag auf die Kinderstation verlegt wurde. Dort blieb ich dann noch eine Woche. Ich kann mich auch noch genau an die Visite an meinem Geburtstag erinnern… Der Chefarzt erzählte mir damals, dass wären wir nur eine halbe Stunde später losgefahren, ich meinen 13. nie erlebt hätte…

 Ein sehr prägendes Ereignis.


Das Wohn-/Esszimmer im Weihnachtslook

Meine zweite Entgleisung und der Einzug ins Heim

 An diese zwei Tage habe ich die meisten Erinnerungen, da es ja erst 2 Jahre her ist.

Am 13.Februar 2014 fuhren meine Mutter und ich zu meinem Arzt, da ich seit einigen Tagen „Bauchschmerzen“ hatte. In Anführungszeichen weil es weder der Bauch noch der Unterleib war, sondern eher an den unteren Rippen. Diese Schmerzen hatte ich allerdings nicht permanent, sondern nur bei bestimmten Bewegungen, bei denen mir teilweise die Luft wegblieb. Beim Arzt wurde ich dann abgetastet und der Schmerz war so riesig, das ich aufschrie und losheulte. Mein Arzt vermutete die Leber, die allerdings eigentlich unter den Rippen versteckt liegt. Also ab in die Klinik. Dort tastete mich nochmal eine Ärztin ab und das gleiche nochmal : großer Schmerz, ein kurzer Schrei und jede Menge Tränen. Mein Blutzucker war sehr hoch(allerdings nicht so hoch wie der bei meiner ersten Entgleisung) und mein HbA1c lag bei 15,3 %. Ich bekam ein Einzelzimmer auf der Kinderstation mit so einem hübschen Quarantäne-Zettel an der Tür…. Verdacht auf Hepatitis B(Leberentzündung). Meine beste Freundin kam zu Besuch und wir googleten die Symptome: Gelbliche Augen (ja, ein wenig gelblich waren die schon), Oberbauchschmerzen(auf jeden Fall!), Gelenk-/ Muskelschmerzen(ja, auch das kann ich bestätigen) und Übelkeit (ohja…)… Meine Leber wurde dann auch noch per Ultraschall untersucht und es stellte sich raus, das die Leberwerte aufs 3fache erhöht waren und die Leber doppelt, wenn nicht gar dreimal so groß war, wie sie eigentlich sein sollte…. 2 Wochen Krankenhaus standen an und nach der Entlassung musste ich einmal wöchentlich zur Diabetes-Sprechstunde, bis ich endlich ins Heim einziehen konnte.

Der Einzug ins Heim war am 19.März 2014. Um 11 Uhr sollten wir in dem kleinen Dörfchen nähe Schleswig sein. Morgens fuhr ich noch in den Stall, um mich von meiner besten Freundin zu verabschieden, denn ich durfte 6 Wochen erstmals nicht nach Hause. Dann fuhren meine Eltern und ich in den Norden Schleswig-Holsteins. Es war ein Mittwoch und als wir ankamen lernte ich gleich das gesamte Betreuer-Team kennen, denn die hatten an dem Morgen Team-Besprechung. Ich ging mit meinen Eltern und den Heimleitern ins kleine Wohnzimmer. Dort wurden mir erst einmal ein paar Regeln erklärt. Ich bekam ein kleinen Korb an der Diabetes-Station in der Küche und ein BZ-Tagebuch und sollte dann auch gleich meinen Blutzucker messen. Ein freundliches HI. Dann gab es Mittagessen, wo ich schon mal ein paar der Kiddies kennenlernte. Nach dem Mittag schleppten meine Eltern und ich meine Sachen in mein Zimmer und räumten ein wenig aus. Dann fuhren Sie wieder nach Hause und ich richtete mich ein. Zwei Stunden nach dem Mittag war mein Blutzucker schon bei 120 (was sich allerdings damals wie 40 anfühlte). Das Dauerunterzuckern begann. Am ersten Abend saß ich mit dem Nachtdienst und den großen Mädels zusammen und wir redeten ein wenig bei Kerzenschein und Tee. Natürlich waren alle Neugierig 🙂 Und ich muss gestehen, wenn ich an diese Zeit zurück denke, kommt mir die ein oder andere Träne:D


Ein ziemlich leeres Zimmer…

Der Auszug

Den Auszug habe ich schon einmal auf Facebook geschildert, aber er gehört hier dazu also schreibe ich es noch einmal. Der 27.September 2015… Mein Zimmer im Apartment war leer, der Flur voller Kisten und ich voller Vorfreude und Trauer gleichzeitig 🙂

Am Morgen ging ich ein letztes Mal mit Heimhund Emma, machte mein Zimmer sauber für meinen Nachfolger, packte meine Abschiedsgeschenke ein und half ein letztes Mal beim Kochen. Der Tag zog sich sooo dermaßen in die Länge… Um 15 Uhr wollten meine Eltern kommen. In der Zimmerzeit (13-15Uhr) fuhr ich ein letztes Mal mit meinem Fahrrad zum Pony und eine kleine Runde durchs Dorf. Um 15 Uhr gab es Kaffee und Kuchen für alle (fast alle Betreuer waren da, alle Kiddies, meine Eltern und ich). Danach verteilte ich Geschenke und bekam einige Abschiedsbriefe. Meine Eltern, meine „Heimschwester“, die Betreuer und ich räumten die unzähligen Kartons ins Auto, luden mein Fahrrad in den Anhänger und dann war es soweit. Es hieß Abschied nehmen. Unter vielen vielen Tränen. Wir fuhren dann noch kurz einem bekannten Tschüss sagen und dann ging es ab nach Hause. Es waren wundervolle eineinhalb Jahre, und ich kann mich gar nicht genug bedanken, bei den Menschen die mir geholfen haben. DANKE!

Das waren die meisten meiner Diabetes-Daten, die ich nie vergessen werde. Vielleicht hat der ein oder andere von Euch auch solche Daten, im Bezug auf den Diabetes, die man nie vergisst? 😀


Eure Annika

Das Jahr 2016- Vorsätze,Vorhaben und Wünsche

Huii da ist das Jahr 2015 auch schon wieder rum. Das ging (finde ich) ziemlich schnell. Da ich meinen Jahresrückblick schon veröffentlicht habe, möchte ich heute meine Vorsätze/Vorhaben kund tun 🙂


Also zuerst einmal die Vorsätze



1.Fitter werden/mehr (bzw. überhaupt mal) Sport machen :-p

Ich glaube jeder von uns hat so ziemlich die Vorsätze die er nie einhält, oder? Bei mir ist es das laufen bzw. Sport treiben

Ich nehme mir jedes Jahr vor: Komm schon Annika! Dieses Jahr fängst Du an! Dann lauf ich 2-3 Mal und dann…


hat sich das ganze eigentlich auch schon wieder erledigt. Dieses Jahr möchte ich es wirklich durchziehen. Mein Ziel ist der 5-Km-Lauf beim Störlauf in Itzehoe.Eventuell schaffe ich es ja auch an dem von Steff ( Diabetes-leben.com ) organisiertem Lauf (Diabetes läuft ) in Hannover teilzunehmen;)



2.Den Diabetes in den Vordergrund stellen!


Den Diabetes vernachlässigen-Das passiert mir ganz schnell… Schön ist das nicht. Da arbeite ich zum Beispiel, vergesse das Messen, teilweise auch das Essen und das Spritzen und Zack! Da haben wir mal wieder eine schöne Entgleisung oder einen zu hohen HbA1c…oder beides. Das möchte ich definitiv dieses Jahr ändern. Mehr Disziplin in mein Diabetes-Management bringen. Regelmäßig Messen, Essen und Spritzen. Und vielleicht schaffe ich es ja mal meinen HbA1c unter 7,5% zu bringen…Denn so tief war der in den letzten 7,5 Jahren noch nie…



Joa… das waren sie auch schon 😀 Es sind zwar nur 2 Vorsätze, aber die muss man erst einmal schaffen und für mich sind das definitiv keine leichten Vorsätze. 😀


Die Vorhaben:


Als erstes steht bei mir ganz fett im Kalender BERLIN ! Denn die
Blood Sugar Loungefeiert dort die Lounge Party 2.0 und da freue ich mich schon riesig drauf! Dann lerne ich endlich die anderen lieben Dia-Blogger kennen! Und vielleicht ja auch euch? 🙂


Danach darf ich mich auf Seminare vom FSJ freuen:-) Im Februar bin ich für einen Tag in Kiel, im April für eine Woche in Bad Oldesloe, dann 2-3 Tage in Bonn und zum Schluss im Juli noch einmal in Kiel. ich freue mich schon wahnsinnig meine Seminar-Truppe wieder zusehen! 😀


Dann möchte ich auf jeden Fall mehrere Male das Heim besuchen! 🙂 Denn ich vermisse meine Chaoten immer noch ziemlich doll…


Und wenn alles klappt fahre ich dann auch nach München, eine sehr gute Freundin besuchen! 🙂


Und ich freue mich riesig im August zum Wacken-Open-Air ins Nachbardorf zu fahren! *-* (Ja gut, okay es sind 16km;) )! Trifft man jemanden von Euch dort?


 Ich freue mich schon ein bisschen mehr von Schleswig-Holstein und auch Deutschland zu sehen!


Natürlich dürft Ihr auch gespannt sein auf die Fortsetzung meiner „Messgeräte im Test“-Reihe! Und hier ein kleiner Hinweis: Es wird mindestens 3 Teile geben 😀

(Den ersten Teil findet Ihr hier:How to Measure Teil 1 )


Das ist zwar kein geplantes Vorhaben, eher ein Wunsch, den ich in den nächsten Jahren gerne erfüllen möchte, jedoch möchte ich ihn hier einmal aufschreiben:

Ich möchte gerne etwas bewegen, in Sachen Diabetes, ein kleines Projekt oder so, bei dem wir als Dia-Community der Welt da draußen zeigen, das es Diabetes gibt, das man damit super leben kann etc. denn es gibt immer noch sehr viele Menschen mit Diabetes da draußen, die gar nicht wissen das sie Diabetes haben. Ob daraus was wird, wird sich zeigen;) !





So das war´s dann auch schon wieder von mir, ich freue mich auf ein hoffentlich Erfolgreiches Jahr und wünsche Euch allen all das, was Ihr euch gewünscht, oder Euch vorgenommen habt, Gesundheit Glück und allzeit gute BZ-Werte! 


Eure Annika

Mein Jahresrückblick 2015

In diesem Jahr ist so viel passiert und das habe ich hier einmal kurz und knapp zusammengefasst 😀 


„Gerutscht“ bin ich mit meinen Heimgeschwister in dieses Jahr.
Im Februar kam das erste Highlight: Ich durfte vom „Mitteltrackt“ ins Apartment ziehen.

Im März stand mein 1 Jähriges Heim-Jubiläum an und im April war es mal wieder Zeit für eine Dia-Schulung im UKSH Kiel.

Meine Heimschwester und ich durften uns ab April selbst versorgen (sprich einkaufen und kochen) und ich registrierte mich bei Abbott für das FreeStyle Libre 🙂

Im Juni war es so weit: Eeendlich 18! 😀 Wuhuu!

Außerdem wurde ein Beitrag über Diabetiker


(unter anderem auch über mich 🙂 ) im Bauernblatt (einer Zeitung) veröffentlicht.

Im Juni überraschten mich meine Eltern, denn es stand ein fremdes Auto auf dem Hof. Mit dem Satz: Gefällt er ? Ist auch egal, er ist schon gekauft! Mein geliebter Schrotti 😀
Im August, nachdem ich auf dem Wacken-Open-Air war, eine Entgleisung hatte und von Pumpe auf Pen umgestellt wurde, bestand ich dann auch endlich meinen Führerschein und durfte somit meine rote kleine Tomate fahren*-* 

Im September wurde mein erster Beitrag auf der
Blood Sugar Lounge veröffentlicht *-* und Ende September bekam ich dann die Zusage für meine FSJ-Stelle.

 Allerdings Zuhause bei meinen Eltern. Und somit zog ich am 29.September mit vielen Tränen aus dem Heim aus. Es waren wundervolle eineinhalb Jahre und ich freue mich dort gelebt haben zu dürfen 

Im Oktober fing ich dann mein FSJ an der Berufsschule hier, im Bereich der Flüchtlings-Betreuung, an. 

Im Dezember dann noch eine Entgleisung und eines meiner Highlights: Ich durfte meinen ersten Sensor des Libres setzten! 

Mein Jahresrückblick

Es war ein wunderschönes Jahr, mit vielen Höhen und Tiefen, ich durfte viele tolle und nette Menschen kennen lernen und habe so viel tolles erleben dürfen!

Ich möchte euch danken! Ich habe mir damals gedacht: Nagut probierst du es mal, wenn es keinen interessiert oder du einfach kein Talent zum schreiben hast, dann lässt du es einfach.

Das es sich so entwickelt hätte ich nie gedacht. Ohne EUCH wäre das alles nicht möglich! Vielen Dank dafür! Mir macht es total Spaß euch zu berichten, Projekte zu starten(ihr dürft euch auf das Jahr 2016 freuen 😀 ) und einfach mal alles von der Seele zu schreiben! :)♥


Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Jahr 2016 , Allzeit gute Werte, Gesundheit und Glück! ♥


Alles Liebe
Eure Annika

Die Zeit, die rennt…

Huiuiui… Die Zeit die rennt… Hab doch gestern erst den letzten Post geschrieben ?!!

Also am 14.11, lief so ziemlich alles anders, als geplant. Durch den Anschlag auf Paris, der mich zutiefst erschüttert hat, ging der WeltDiabetesTag 2015 (natürlich selbstverständlich!) unter. 

Ich habe mich mit meinem kleinen Bruder (den ich einfach mitgeschleppt habe 😉 ) trotzdem auf den Weg nach Hamburg gemacht, um dort in der Universität die Veranstaltung des Deutschen Diabetiker Bundes zu besuchen. Dort haben wir viele Info´s mitgenommen und zur Belohnung ging es dann noch ein bisschen shoppen (ein Lob an meinen kleinen Bubi, das er das alles hat über sich ergehen lassen!♥ ).

Am Sonntag drauf habe ich dann mein Heim besucht. Und ich muss gestehen, als ich abends wieder nach Hause gefahren bin, musste ich weinen…


Ich vermisse meine Chaoten wahnsinnig und auch wenn ich nicht alle wieder gesehen habe, so habe ich mich so gefreut, einige wieder zu sehen!:) Leider hat an dem Tag mein Zucker total gesponnen, was wahrscheinlich von der Aufregung kam 😉

Am Wochenende habe ich fast alle Kartons, die immer noch seit dem Umzug im Keller standen, ausgeräumt. Unter anderem ist nun auch mein Diabetes-Schrank wieder eingeräumt und seitdem läuft komischerweise der BZ auch besser 😀 ! Ob es nun Zufall ist, oder die Sau sich freut auch endlich wieder Ihren eigenen Schrank zu haben, weiß ich nicht. Ich finde es aber auf jeden Fall ziemlich witzig.

Auf dem Welt-Diabetes-Tag kam mir eine Idee, für ein kleines „Projekt“, worüber ich demnächst in der BloodSugarLounge bloggen werde. Ich finde es eine ziemlich coole Idee und hoffe euch wird es gefallen. Ihr dürft auch jeden Fall gespannt sein!


Was mich total überrascht hat, die Sau benimmt sich auf der Arbeit relativ gut! Ich arbeite ja mit Flüchtlingen zusammen und wie Ihr euch vielleicht vorstellen könnt ist sehr viel los 😀 Bei dem Stress manchmal, vergisst man schnell die Zeit, das messen und das essen/spritzen. Aber momentan läuft es ziemlich gut (könnte allerdings noch besser sein…) und da bin ich auch so ein bisschen stolz drauf/froh drüber:) Ich hatte nämlich bei dem Auszug aus dem Heim am meisten Angst, dass ich es vielleicht doch nicht wuppen könnte meine Sau zu pflegen.

Mein „Zucker.Pony“ Moritz

 Dieses Foto entstand an dem Sonntag beim Heim:-D Denn natürlich musste ich mein „Zucker-Pony“ besuchen. Meine Freundin ist immer noch felsenfest davon überzeugt, dass ich unterzuckere, sobald ich in der Nähe von Pferden bin 😀 



Ich wünsche euch eine schöne Restwoche und einen schönen 1. Advent ! 

                                              Eure Annika

Die letzten Monate…

Ouhmann… ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, es ist sooo viel in den letzten Monaten passiert….


Am 24.September hatte ich ein Vorstellungsgespräch für eine FSJ-Stelle (FSJ =Freiwilliges Soziales Jahr).

Und ab da ging alles plötzlich ganz schnell…. Ich bekam nämlich eine Zusage und am 29. September stand dann auch schon der Umzug an. Es war sehr schwer für mich, das Heim nach eineinhalb Jahren zu verlassen. Andererseits habe ich mich natürlich auf Zuhause und den Job gefreut. Und am 1.10 habe ich dann mein FSJ angefangen.


Der Diabetes läuft momentan leider eher Achterbahn, aber ich denke, wenn ich es endlich geschafft habe mich wirklich wieder richtig in meinem Zimmer bei meinen Eltern einzurichten, dann löppt dat allns 🙂 


Als der Umzugstag da war, konnte ich kaum schlafen… Die Wände kahl, alles leer, Kartons an der Wand gestapelt… Ich war schon kribbelig, hatte Angst, aber ich habe mich auch gefreut. Da meine Eltern erst um 15 Uhr kommen wollten, musste ich irgendwie den Vormittag/MIttag  überstehen. Also bin ich den ganzen Tag ein letztes Mal in der Gruppe gewesen, hab noch ein wenig geputzt, den ganzen Tag den Hund gekuschelt, denn ich so sehr vermisse und bin ein letztes Mal zum Pony gefahren um mich zu verabschieden. Um 3 Uhr standen dann meine Eltern auf der Matte und es gab Kaffee und Kuchen mit allen Bewohnern und Betreuern. Ich habe Abschiedsgeschenke verteilt und habe eine Erinnerung an meine Chaoten bekommen. Dann hieß es alles ins Auto packen… Es war ein sehr komisches Gefühl und als es dann ans verabschieden ging musste ich einfach weinen… Der Blutzucker war während der ganzen Aufregung total hoch, aber ich wusste ja woran es lag.

Emma, der beste Heimhund auf der Welt



Die Arbeit gefällt mir total super! Ich arbeite in einer Berufsschule und koordiniere die DAZ-Klassen(Deutsch als Zweitsprache). Es ist total abwechslungsreich und langweilig ist es definitiv nicht! Ich freue mich das ich dort anfangen durfte!

 Am nächsten Wochenende werde ich mal ins Heim fahren, denn wie gesagt ich vermisse meine Chaoten schrecklich doll… 🙂 Ich finde es ziemlich witzig, ich habe damals so Heimweh nach meiner Familie und meinem Zuhause gehabt… Und nun ? Nun hab ich Heimweh nach dem Heim und seinen lieben Mitbewohnern und Betreuern 😀 Aber bekanntlich vermisst man ja immer das, was man zur Zeit nicht hat 🙂


Nächste Woche Samstag ist der 14.11, heißt, es ist wieder Weltdiabetestag #WDT2015. An diesem Tag werde ich in Hamburg dabei sein 🙂

Das war es auch schon im groben, auch wenn es jetzt nicht nach viel aussieht, war es sehr viel für mich, da dann auch noch beruflich einiges dazwischen kam 🙂 Aber nun freue ich mich das alles klappt und hoffe das sich die Dia-Sau bald gefangen hat (Die Sau ist ja wie wir wissen ein Gewohnheitstier und wenn etwas anders ist schwer wieder in den normalen Bereich zu bekommen…)

Eure Annika

Was wäre wenn…

Was wäre wenn… Das ist so ziemlich momentan mein Dauer-Gedanke. 

Was wäre wenn ich damals nicht ins Heim gezogen wäre?

Ich wäre gestorben. Ich hätte meinen Freundeskreis und meine Hobbys behalten können aber ich wäre definitiv gestorben…

Was wäre wenn ich mit meiner Dia-Sau immer gut klar gekommen wäre?

Ich hätte viele Menschen nie kennengelernt und schon gar nicht meine 2. Familie/mein 2. Zuhause.

Was wäre wenn ich nie Diabetes bekommen hätte?

Ich wäre nicht der Mensch der ich jetzt bin. Hätte vielleicht nicht dieses Selbstbewusstsein, nicht diese Selbstständigkeit. Hätte viele Menschen nciht kennengelernt…

Der 2. Dauer-Gedanke: Wie geht es weiter?

Wie lange kann ich hier im Heim bleiben? Was mache ich beruflich? Werde ich in der Touristinformation, wo ich gerade mein Langzeit-Praktikum mache, als Azubi genommen? Soll ich die Ausbildungsstelle an der Ostsee annehmen? Wenn das Jugendamt sagt ich soll aus dem Heim ausziehen, soll ich wieder nach Hause zu meinen Eltern ziehen?Wenn ich wieder zu meinen Eltern ziehe, benimmt sich  die Dia-Sau und kann ich sie so bändigen?


Fragen über Fragen

Fragen über Fragen die mir keiner beantworten kann. Außer die Frage ob ich im Heim bleiben darf. Das hängt nur vom Jugendamt ab.

Einerseits möchte ich gern nach Hause. Dort eine Ausbildung anfangen, wieder mehr etwas mit Freunden machen, wieder anfangen zu reiten und und und.

Andererseits möchte ich hier nicht weg. Hier habe ich die Sau mehr unter Kontrolle. Hier habe ich meine zweite Familie und einen Ausbildungsplatz finde ich hier auch…

Was letztendlich kommen wird kann mir keiner sagen. Also heißt es abwarte was die Zukunft bringt.

Eins ist aber sicher: Ich habe die besten Menschen um mich, denn egal was ist sie unterstützen mich! Egal ob Zuhause oder hier im Heim! Und egal wohin es mich letztendlich zieht: Ich werde das alles vermissen! 

Das musste ich mir jetzt einmal von der Seele schreiben:)

Eure Annika

Goodbye Hildegard….

Guten Tag meine Lieben,

Meine Hildegard hat sich das 2. Mal verabschiedet und der nette Herr von Medtronic und ich haben beschlossen das es dann keine Rosa Pumpe sein soll. Nun habe ich eine Lila Pumpe. Es ist zwar nicht meine Lieblingsfarbe, aber wenigstens hält der Kleber und sie fällt nicht wie die beiden anderen auseinander.


Hildegard´s Nachfolgerin

Die Werte sind momentan echt super! Ja gut… Ostern war eine Katastrophe, aber da haben wir hier in der Einrichtung geschlemmt was das zeug hält 😉

6,6 IE (Insulineinheiten) für die Korrektur

22,25 IE für Basal

83,85 IE (!!!) für Nahrung 

Feiertag und wenig Kiddies da, dass muss man ausnutzen ;)!

Am Montag geht es in die Uniklinik.

Es ist wieder Schulungszeit! Ich freue mich schon, mein Dia-Wissen ein wenig aufzufrischen, neue Menschen kennen zu lernen und ein bisschen aus dem Alltag raus zukommen 🙂

Ich wünsche Euch einen schönen Tag

Eure Annika