Von Pen, Pumpe und HbA1c

Der Termin in der Uni-Klinik

Ich hatte am Donnerstag mal wieder einen Termin bei meiner Diabetologin. Ich hatte keine große Lust dorthin zu fahren, da ich ja weiß wie ich momentan mit meiner Dia-Sau umgehe. Ab und zu Levemir verschlafen/vergessen, teilweise Tage dazwischen gehabt an denen die Motivation verschwunden war und und und…Bei meinem letzten Termin Anfang Januar lag der HbA1c bei 11,7%… Definitiv keine Glanzleistung. Seitdem Termin habe ich zwar öfter gespritzt(gescannt sowieso, ich liiiebe es immer noch 😉 ) aber so tolle war das immer noch nicht.


Also mit einem nicht so tollen Gefühl nach Kiel in die Uniklinik zur Dia-Sprechstunde gefahren… Dort stand dann die Jahres-Untersuchung an. Blut abnehmen und und und.

Bei dem Gespräch mit meiner Dia-Ärztin kam dann raus: Trotz schlechter Werte liegt der HbA1c bei 9,9%! Eine riesige Verbesserung!

Der Entschluss

Mit viel Motivation bin ich dann wieder nach Hause gefahren und habe mir natürlich einige Gedanken gemacht, wie ich meinen Diabetes verbessern könnte. Da kam mir der Gedanke an die Pumpe….  Ich bin zwar immer noch skeptisch gegenüber der Insulinpumpe, allerdings ist mein Problem meistens das ich das Basal verschlafe… Die Basalrate würde mir diese Sorge abnehmen…. Schnell Pro´s und Kontra´s überlegt und den Entschluss gefasst das ich es einfach ausprobieren sollte. Sollte es allerdings nicht klappen, dann heißt es: Goodbye Pumpe, Hello Pens!


Heute habe ich dann meiner Dia-Ärztin eine Mail mit den Werten der letzten Woche geschickt und ihr gebeichtet was ich mir da spontan ausgedacht und umgesetzt habe. Ich bin schon ziemlich gespannt auf die Antwort, denn einerseits ist es sicherer so etwas mit der Ärztin zu besprechen und eventuell sogar stationär zu bleiben. Andererseits denke ich mir aber auch das ich mich am besten mit meiner Sau auskenne und weiß wie ich reagieren muss.


Ob die Dia-Sau diesmal die Pumpe mag….Wir werden sehen:)

In der ersten Nacht bin ich dann ziemlich Dauerunterzuckert gewesen. Also ziemlich viel an der Basalrate gebastelt und siehe da. Eine fast komplett gerade Linie! Tschakka!!! Am nächsten Morgen dann bemerkt das der Faktor (3) zu hoch ist. Den dann kurzer Hand auch runtergeschraubt.


Die letzten Tage verliefen total gut und einen Katheter habe ich mir auch noch nicht raus gezogen 😉


Erschreckend finde ich die IE (Insulineinheiten), die ich verbrauche… Aber vielleicht kommt es mir auch nur so vor 🙂 Oder es liegt an den Ereignissen der letzten Tage.


Die letzten Tage

Am Freitag bin ich nämlich nach Schleswig gefahren, wo ich das Heim besucht habe. Dort habe ich dann etwas mehr gegessen als sonst, da ich mit meiner Freundin schön Essen gegangen bin. 


Seit Samstag wohne ich nun in einer der 4 Gemeinden hier in Itzehoe. Dort leben einige Jugendliche aus den verschiedenen Gemeinden für eine Woche zusammen. Auch hier wird lecker gekocht und gegessen(und es schmeckt einfach in Gemeinschaft viiel besser 😉 ) und ich muss natürlich demnach auch spritzen. Es macht total Spaß und ich bin gespannt wie meine Sau so eine WG findet!


Ich bin schon total gespannt auf den Uni-Termin im April und auf das Ergebnis des HbA1c.


Eure Annika

Mein Jahresrückblick 2015

In diesem Jahr ist so viel passiert und das habe ich hier einmal kurz und knapp zusammengefasst 😀 


„Gerutscht“ bin ich mit meinen Heimgeschwister in dieses Jahr.
Im Februar kam das erste Highlight: Ich durfte vom „Mitteltrackt“ ins Apartment ziehen.

Im März stand mein 1 Jähriges Heim-Jubiläum an und im April war es mal wieder Zeit für eine Dia-Schulung im UKSH Kiel.

Meine Heimschwester und ich durften uns ab April selbst versorgen (sprich einkaufen und kochen) und ich registrierte mich bei Abbott für das FreeStyle Libre 🙂

Im Juni war es so weit: Eeendlich 18! 😀 Wuhuu!

Außerdem wurde ein Beitrag über Diabetiker


(unter anderem auch über mich 🙂 ) im Bauernblatt (einer Zeitung) veröffentlicht.

Im Juni überraschten mich meine Eltern, denn es stand ein fremdes Auto auf dem Hof. Mit dem Satz: Gefällt er ? Ist auch egal, er ist schon gekauft! Mein geliebter Schrotti 😀
Im August, nachdem ich auf dem Wacken-Open-Air war, eine Entgleisung hatte und von Pumpe auf Pen umgestellt wurde, bestand ich dann auch endlich meinen Führerschein und durfte somit meine rote kleine Tomate fahren*-* 

Im September wurde mein erster Beitrag auf der
Blood Sugar Lounge veröffentlicht *-* und Ende September bekam ich dann die Zusage für meine FSJ-Stelle.

 Allerdings Zuhause bei meinen Eltern. Und somit zog ich am 29.September mit vielen Tränen aus dem Heim aus. Es waren wundervolle eineinhalb Jahre und ich freue mich dort gelebt haben zu dürfen 

Im Oktober fing ich dann mein FSJ an der Berufsschule hier, im Bereich der Flüchtlings-Betreuung, an. 

Im Dezember dann noch eine Entgleisung und eines meiner Highlights: Ich durfte meinen ersten Sensor des Libres setzten! 

Mein Jahresrückblick

Es war ein wunderschönes Jahr, mit vielen Höhen und Tiefen, ich durfte viele tolle und nette Menschen kennen lernen und habe so viel tolles erleben dürfen!

Ich möchte euch danken! Ich habe mir damals gedacht: Nagut probierst du es mal, wenn es keinen interessiert oder du einfach kein Talent zum schreiben hast, dann lässt du es einfach.

Das es sich so entwickelt hätte ich nie gedacht. Ohne EUCH wäre das alles nicht möglich! Vielen Dank dafür! Mir macht es total Spaß euch zu berichten, Projekte zu starten(ihr dürft euch auf das Jahr 2016 freuen 😀 ) und einfach mal alles von der Seele zu schreiben! :)♥


Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Jahr 2016 , Allzeit gute Werte, Gesundheit und Glück! ♥


Alles Liebe
Eure Annika

Die Zeit, die rennt…

Huiuiui… Die Zeit die rennt… Hab doch gestern erst den letzten Post geschrieben ?!!

Also am 14.11, lief so ziemlich alles anders, als geplant. Durch den Anschlag auf Paris, der mich zutiefst erschüttert hat, ging der WeltDiabetesTag 2015 (natürlich selbstverständlich!) unter. 

Ich habe mich mit meinem kleinen Bruder (den ich einfach mitgeschleppt habe 😉 ) trotzdem auf den Weg nach Hamburg gemacht, um dort in der Universität die Veranstaltung des Deutschen Diabetiker Bundes zu besuchen. Dort haben wir viele Info´s mitgenommen und zur Belohnung ging es dann noch ein bisschen shoppen (ein Lob an meinen kleinen Bubi, das er das alles hat über sich ergehen lassen!♥ ).

Am Sonntag drauf habe ich dann mein Heim besucht. Und ich muss gestehen, als ich abends wieder nach Hause gefahren bin, musste ich weinen…


Ich vermisse meine Chaoten wahnsinnig und auch wenn ich nicht alle wieder gesehen habe, so habe ich mich so gefreut, einige wieder zu sehen!:) Leider hat an dem Tag mein Zucker total gesponnen, was wahrscheinlich von der Aufregung kam 😉

Am Wochenende habe ich fast alle Kartons, die immer noch seit dem Umzug im Keller standen, ausgeräumt. Unter anderem ist nun auch mein Diabetes-Schrank wieder eingeräumt und seitdem läuft komischerweise der BZ auch besser 😀 ! Ob es nun Zufall ist, oder die Sau sich freut auch endlich wieder Ihren eigenen Schrank zu haben, weiß ich nicht. Ich finde es aber auf jeden Fall ziemlich witzig.

Auf dem Welt-Diabetes-Tag kam mir eine Idee, für ein kleines „Projekt“, worüber ich demnächst in der BloodSugarLounge bloggen werde. Ich finde es eine ziemlich coole Idee und hoffe euch wird es gefallen. Ihr dürft auch jeden Fall gespannt sein!


Was mich total überrascht hat, die Sau benimmt sich auf der Arbeit relativ gut! Ich arbeite ja mit Flüchtlingen zusammen und wie Ihr euch vielleicht vorstellen könnt ist sehr viel los 😀 Bei dem Stress manchmal, vergisst man schnell die Zeit, das messen und das essen/spritzen. Aber momentan läuft es ziemlich gut (könnte allerdings noch besser sein…) und da bin ich auch so ein bisschen stolz drauf/froh drüber:) Ich hatte nämlich bei dem Auszug aus dem Heim am meisten Angst, dass ich es vielleicht doch nicht wuppen könnte meine Sau zu pflegen.

Mein „Zucker.Pony“ Moritz

 Dieses Foto entstand an dem Sonntag beim Heim:-D Denn natürlich musste ich mein „Zucker-Pony“ besuchen. Meine Freundin ist immer noch felsenfest davon überzeugt, dass ich unterzuckere, sobald ich in der Nähe von Pferden bin 😀 



Ich wünsche euch eine schöne Restwoche und einen schönen 1. Advent ! 

                                              Eure Annika

Die letzten Monate…

Ouhmann… ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, es ist sooo viel in den letzten Monaten passiert….


Am 24.September hatte ich ein Vorstellungsgespräch für eine FSJ-Stelle (FSJ =Freiwilliges Soziales Jahr).

Und ab da ging alles plötzlich ganz schnell…. Ich bekam nämlich eine Zusage und am 29. September stand dann auch schon der Umzug an. Es war sehr schwer für mich, das Heim nach eineinhalb Jahren zu verlassen. Andererseits habe ich mich natürlich auf Zuhause und den Job gefreut. Und am 1.10 habe ich dann mein FSJ angefangen.


Der Diabetes läuft momentan leider eher Achterbahn, aber ich denke, wenn ich es endlich geschafft habe mich wirklich wieder richtig in meinem Zimmer bei meinen Eltern einzurichten, dann löppt dat allns 🙂 


Als der Umzugstag da war, konnte ich kaum schlafen… Die Wände kahl, alles leer, Kartons an der Wand gestapelt… Ich war schon kribbelig, hatte Angst, aber ich habe mich auch gefreut. Da meine Eltern erst um 15 Uhr kommen wollten, musste ich irgendwie den Vormittag/MIttag  überstehen. Also bin ich den ganzen Tag ein letztes Mal in der Gruppe gewesen, hab noch ein wenig geputzt, den ganzen Tag den Hund gekuschelt, denn ich so sehr vermisse und bin ein letztes Mal zum Pony gefahren um mich zu verabschieden. Um 3 Uhr standen dann meine Eltern auf der Matte und es gab Kaffee und Kuchen mit allen Bewohnern und Betreuern. Ich habe Abschiedsgeschenke verteilt und habe eine Erinnerung an meine Chaoten bekommen. Dann hieß es alles ins Auto packen… Es war ein sehr komisches Gefühl und als es dann ans verabschieden ging musste ich einfach weinen… Der Blutzucker war während der ganzen Aufregung total hoch, aber ich wusste ja woran es lag.

Emma, der beste Heimhund auf der Welt



Die Arbeit gefällt mir total super! Ich arbeite in einer Berufsschule und koordiniere die DAZ-Klassen(Deutsch als Zweitsprache). Es ist total abwechslungsreich und langweilig ist es definitiv nicht! Ich freue mich das ich dort anfangen durfte!

 Am nächsten Wochenende werde ich mal ins Heim fahren, denn wie gesagt ich vermisse meine Chaoten schrecklich doll… 🙂 Ich finde es ziemlich witzig, ich habe damals so Heimweh nach meiner Familie und meinem Zuhause gehabt… Und nun ? Nun hab ich Heimweh nach dem Heim und seinen lieben Mitbewohnern und Betreuern 😀 Aber bekanntlich vermisst man ja immer das, was man zur Zeit nicht hat 🙂


Nächste Woche Samstag ist der 14.11, heißt, es ist wieder Weltdiabetestag #WDT2015. An diesem Tag werde ich in Hamburg dabei sein 🙂

Das war es auch schon im groben, auch wenn es jetzt nicht nach viel aussieht, war es sehr viel für mich, da dann auch noch beruflich einiges dazwischen kam 🙂 Aber nun freue ich mich das alles klappt und hoffe das sich die Dia-Sau bald gefangen hat (Die Sau ist ja wie wir wissen ein Gewohnheitstier und wenn etwas anders ist schwer wieder in den normalen Bereich zu bekommen…)

Eure Annika

Was wäre wenn…

Was wäre wenn… Das ist so ziemlich momentan mein Dauer-Gedanke. 

Was wäre wenn ich damals nicht ins Heim gezogen wäre?

Ich wäre gestorben. Ich hätte meinen Freundeskreis und meine Hobbys behalten können aber ich wäre definitiv gestorben…

Was wäre wenn ich mit meiner Dia-Sau immer gut klar gekommen wäre?

Ich hätte viele Menschen nie kennengelernt und schon gar nicht meine 2. Familie/mein 2. Zuhause.

Was wäre wenn ich nie Diabetes bekommen hätte?

Ich wäre nicht der Mensch der ich jetzt bin. Hätte vielleicht nicht dieses Selbstbewusstsein, nicht diese Selbstständigkeit. Hätte viele Menschen nciht kennengelernt…

Der 2. Dauer-Gedanke: Wie geht es weiter?

Wie lange kann ich hier im Heim bleiben? Was mache ich beruflich? Werde ich in der Touristinformation, wo ich gerade mein Langzeit-Praktikum mache, als Azubi genommen? Soll ich die Ausbildungsstelle an der Ostsee annehmen? Wenn das Jugendamt sagt ich soll aus dem Heim ausziehen, soll ich wieder nach Hause zu meinen Eltern ziehen?Wenn ich wieder zu meinen Eltern ziehe, benimmt sich  die Dia-Sau und kann ich sie so bändigen?


Fragen über Fragen

Fragen über Fragen die mir keiner beantworten kann. Außer die Frage ob ich im Heim bleiben darf. Das hängt nur vom Jugendamt ab.

Einerseits möchte ich gern nach Hause. Dort eine Ausbildung anfangen, wieder mehr etwas mit Freunden machen, wieder anfangen zu reiten und und und.

Andererseits möchte ich hier nicht weg. Hier habe ich die Sau mehr unter Kontrolle. Hier habe ich meine zweite Familie und einen Ausbildungsplatz finde ich hier auch…

Was letztendlich kommen wird kann mir keiner sagen. Also heißt es abwarte was die Zukunft bringt.

Eins ist aber sicher: Ich habe die besten Menschen um mich, denn egal was ist sie unterstützen mich! Egal ob Zuhause oder hier im Heim! Und egal wohin es mich letztendlich zieht: Ich werde das alles vermissen! 

Das musste ich mir jetzt einmal von der Seele schreiben:)

Eure Annika

Goodbye Hildegard….

Guten Tag meine Lieben,

Meine Hildegard hat sich das 2. Mal verabschiedet und der nette Herr von Medtronic und ich haben beschlossen das es dann keine Rosa Pumpe sein soll. Nun habe ich eine Lila Pumpe. Es ist zwar nicht meine Lieblingsfarbe, aber wenigstens hält der Kleber und sie fällt nicht wie die beiden anderen auseinander.


Hildegard´s Nachfolgerin

Die Werte sind momentan echt super! Ja gut… Ostern war eine Katastrophe, aber da haben wir hier in der Einrichtung geschlemmt was das zeug hält 😉

6,6 IE (Insulineinheiten) für die Korrektur

22,25 IE für Basal

83,85 IE (!!!) für Nahrung 

Feiertag und wenig Kiddies da, dass muss man ausnutzen ;)!

Am Montag geht es in die Uniklinik.

Es ist wieder Schulungszeit! Ich freue mich schon, mein Dia-Wissen ein wenig aufzufrischen, neue Menschen kennen zu lernen und ein bisschen aus dem Alltag raus zukommen 🙂

Ich wünsche Euch einen schönen Tag

Eure Annika

Home sweet Home?

Als ich damals ins Heim gezogen bin habe ich jedem der mich gefragt hat wo ich Zuhause bin als Antwort Itzehoe gegeben. Nun ist es eher so das ich das Heim als Zuhause angebe. Hier bin ich öfter als bei meinen Eltern, hier habe ich momentan einfach mein Zuhause. Es ist schon komisch, wie schnell man Sachen verlernt…


Home sweet Home

Zum Beispiel haben wir im Heim ein  Wasserhahn, den man nach oben drückt um ihn anzumachen. Bei meinen Eltern einen wo man drehen muss. Ich habe letztens Zuhause Haare gewaschen, möchte den Wasserhahn ausmachen und drücke oben rauf 😀 Ging irgendwie nicht so gut 😀

Oder die Sache mit dem Bett… im Heim habe ich ein 1,40x 2,00m Bett. Meins bei meinen Eltern ist nur halb so breit… Jetzt ratet mal wer des öfteren aus dem Bett fällt 😀 …(Dieses Bett habe ich schon ur-lange…)

Sachen wie den Salzstreuer finden ist auch immer ziemlich witzig. Bei meinen Eltern rechts im Schrank im Heim links…

Da sieht man Mal wieder: Nicht nur die Dia-Sau ist ein Gewohnheitstier, wir Menschen auch, denn ich wohne nun schon 14 Jahre in dem Haus und nun weiß ich nicht mal mehr, wo der Salzstreuer ist?! 😀 

Ich kann mich jetzt gut in Scheidungskinder hinein versetzten, die auch ständig hin und her pendeln und mal den Wasserhahn drehen müssen und mal auf und zudrücken müssen 😉


Aber auch wenn ich momentan mehr im Heim Zuhause bin, liebe ich mein Zuhause bei meinen Eltern, meine Eltern, meinen Bruder und meine Freunde!♥

Eure Annika