CGM, FGM und BZ und meine kostenlose Testphase mit dem Dexcom G5

Seit Monaten bin ich am überlegen, ob ein CGM nicht das richtige für mich wäre, da meine Werte dauernd katastrophal sind und ich mittlerweile die Unterzuckerungen gar nicht mehr spüre.

Wie der Zufall es dann wollte, bekam ich eine E-Mail von Dexcom ob ich nicht das G5 kostenlos testen möchte. Ein paar Tage später bekam ich dann ein Paket. (Ich habe das system zum kostenlosen Test bekommen, allerdings lest ihr hier nur meine eigene, unvoreingenommene Meinung/Erfahrung).


4 Sensoren, ein Transmitter, ein Lesegerät und eine Applewatch zum testen

Sensoren für 4 Wochen zum testen und eine Applewatch um zu schauen wie cool es ist den Gewebezucker am Handgelenk zu sehen.

Also setze ich 4 Tage vor Weihnachten meinen ersten Sensor.


Beim Setzen war ich sehr aufgeregt und hatte Angst etwas falsch zu machen, aber es war total easy. Nachdem ich dann die App auf meinem Iphone eingestellt hatte, hieß es 2 Stunden warten. An dem Abend hatte ich eine Weihnachtsfeier mit Buffet und ich hatte ein wenig Angst vor der Kurve, aber sie war echt gut! 🙂


Der erste Wert auf der Watch 

CGM und FGM im Test

Den nächsten Tag verbrachte ich dann fast nur mit aufs Handy und die Applewatch schauen und die Kurve meines Gewebezuckers verfolgen 😀 Es war total spannend und ich setzte schnell einen meineruu letzten Freestyle Libre FGM Sensoren von Abbott um einen Vergleich zu haben. 


Drei Geräte, drei Werte

Der FGM Sensor ist bei mir leider im Gegensatz zum CGM und Blutzucker sehr ungenau und hatte bis zu 200mg/dl unterschied (bei verschiedenen Sensoren). Der Dexcom Sensor überraschte mich in den 4 Wochen mit maximalen Abweichungen von 13mg/dl.

Ein Vorteil des Dexcom Sensors : Dieser ist auch mit einem Iphone auslesbar! Das Libre nicht.

Es war so spannend zu sehen was mein Zucker macht und wie geschmeidig sich meine Dia-Sau plötzlich verhielt 😉 Und das über die Feiertage! 


Like a Cyborg – G5, Omnipod und Libre an meinem Bauch

Teilen erlaubt!

Meine Mutter lud sich natürlich gleich die Dexcom Share App runter und verfolgte mich und meinen Gewebezucker. Ab und zu kam dann mal über Whatsapp eine Nachricht wie „Iss mal bitte etwas“ oder „Gib mal bitte ein bisschen Insulin ab“ „Spritzen vergessen?!?“. Durch die Alarme wusste ich allerdings schon selbst das der Zucker zu hoch oder zu niedrig war. Sehr dankbar bin ich meiner Mutti trotz der nervigen Nachrichten! Denn sie wacht manchmal nachts kurz auf. In meiner Testzeit hat sie dann immer wenn sie wach wurde auf meine Zucker-Kurve geschaut und mir dreimal nachts Saft gegeben. Ich habe weder die UZ gespürt noch mitbekommen das sie da war und ich das Glas ausgetrunken habe… Und fürs nächste mal werde ich dann die Alarmgrenze von 55 auf 70 mg/dl erhöhen und meinen Ton lauter machen 🙂 


„Spritzen vergessen?“

Auch meiner besten Freundin habe ich erlaubt mir bzw. meinen Werten zu folgen. Das war ziemlich praktisch wenn ich zum Beispiel im Stall war. Sie wohnt direkt neben der Pferdekoppel wo unsere Pferde stehen und wenn ich allein oben war, kam sie ab und zu mal mit einer Cola zur Unterzuckerungsbekämpfung nach oben, da der Pfeil einen Abrauschen ankündigte 🙂


Und 3 Minuten später stand meine Freundin mit Cola vor mir 

Erst dachte ich es nervt mich wenn mir Menschen folgen können, aber letztendlich fand ich es super genial, besonders in der Nacht!

CGM mit Applewatch

Die Werte am Handgelenk zu sehen war der Hammer! Vor allem beim Autofahren ging das mega gut! Schnell rechts ran, zweimal auf die Uhr tippen und tadaa: ein wert! In der Schule war das ganze auch viel einfacher, anstatt jedem Lehrer zu sagen : „Hei, ich muss auf mein Handy gucken, wegen dem Gewebezucker“ und stundenlange Diskussionen zu führen, warum ich denn nun plötzlich auf mein Handy gucken muss, konnte ich einfach schnell auf die Smartwatch gucken (die haben die Lehrer nämlich noch nicht so auf dem Schirm 😛 ).

Weihnachten, Krankenhaus und Silvester

Weihnachten ist bei mir in der Regel katastrophal stressig. Morgens macht man die „Geschenke-Tour“ und verteilt noch ein paar Geschenke an Freunde und Bekannte. Danach bin ich kurz in den Stall zu meinem Pferd gefahren. Um 15Uhr führen die Konfirmanden, die ich manchmal betreue das Krippenspiel auf und abends ist dann Familie angesagt. Dieses Jahr waren wir dann ab 22Uhr nochmal für Menschen unterwegs die trotz Feiertag arbeiten mussten und haben denen eine Kleinigkeit geschenkt. Dabei immer messen ist echt anstrengend, aber wem erzähle ich das?! Vor allem draußen in der Kälte blutig zu messen ist einfach blöd. Es ist kalt und windig, eventuell schneit es (ok… ich wohne in Schleswig-Holstein… es schneit nicht, es regnet) und man bekommt dank der Kälte kaum Blut aus dem Finger. Ich war so dankbar nur einmal auf die Uhr schauen zu müssen. Auch in der Kirche fiel das viel weniger auf, auf die Uhr zu schauen als aufs Handy oder Blutig zu messen.

Kurz vor Silvester ging es dann für mich ins Klinikum (warum könnt ihr hier nachlesen ). Dort waren die Schwestern und Ärzte sehr interessiert an dem CGM und ich durfte ab und an nur aufs Handy schauen, anstatt zu picksen.

An Silvester selbst gab es bei uns Raclette und ich konnte dank CGM-Kurve rechtzeitig gegen regulieren, da ich bei so einem Essen immer sehr sehr vorsichtig und unsicher bin. An dem Abend hatte ich perfekte Werte, da ich stündlich rauf schaute.

Fazit

Mein Fazit für mich persönlich : Ich will auf jeden Fall ein CGM, da dass super genau bei mir war und der Antrag für das Dexcom G5 wird nächste Woche mit meiner Diabetologin geschrieben.In den 4 Wochen waren meine Werte so gut wie sonst nicht und ich war sehr motiviert. Durch die Alarme wusste ich immer wie es um meinen Zucker steht und konnte direkt Korrigieren. Und dann wird erst einmal auf eine Applewatch gespart (den Luxus lasse ich mir nicht entgehen 😉 ).

Ich habe die 4 Wochen sehr genossen, hatte echt gute Werte und bin gespannt wie lange es dauert bis meine Krankenkasse es genehmigt.

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Dexcom bedanken. Egal was war ich konnte immer mit Fragen nerven, die mir schnell beantwortet wurden. Danke dafür 🙂

How to measure – Messgeräte im Test

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Vor geraumer Zeit habe ich ein neues Messgerät gesucht. Ich hatte zwar eins, allerdings war es nicht DAS Testgerät. Kurzerhand bestellte ich bei vielen Herstellern kostenfrei Messgeräte im Internet. Als die ersten dann ankam, konnte ich es gar nicht abwarten alles unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte in der Blood Sugar Lounge  über die einzelnen Geräte berichtet


und letztendlich ein Fazit gezogen, welches ich Euch nun auch hier präsentieren wollte. Leider konnte ich keine Genauigkeit bestimmen, da die Lieferung der ersten Gerätes 4-5 Wochen vor der Lieferung des letzten Gerätes erfolgte. Leider sind bei den Testgeräten meist nur 10-20 Teststreifen und als ich das 1. Gerät testete hatte ich nicht daran gedacht. Zack waren die Teststreifen alle verbraucht. Allerdings habe ich Euch ein tabellarisches Fazit über Handling, Design, Schmerzfaktor bei der Lanzette, etc. zusammengefasst.

Heute möchte ich Euch das Fazit meiner kleinen Testreihe vorstellen. Hierzu habe ich eine Tabelle angelegt, in der ich alle Daten nochmals kurz und knackig zusammengefasst habe.


Zu klein, oder? Hier gibt’s die Tabelle in Groß.

Und hier sind nun meine persönlichen Plätze 1–3:

  • Platz 3 belegt das mylife Unio von Ypsomed: Es ist klein, handlich, sieht gut aus und die Stechhilfe ist sanft.
  • Platz 2 belegt das AccuCheck Mobile von Roche: Es ist zwar groß, allerdings hat man immer alles dabei!
  • Und Platz 1 geht an: Das FreeStyle Libre von Abbott Diabetes Care. Es ist klein, handlich, scannt den Gewebezucker und misst Blutzucker und Ketone.

Ich hoffe, Euch hat die Testreihe gefallen! Die Testgeräte habe ich an Bedürftige verschenkt, damit sie nicht nutzlos bei mir rumliegen 😉

Vielleicht habt Ihr jetzt auch Euer neues Lieblingsgerät gefunden?

Annika ♥

PS: Ihr wollt wissen, wie ich getestet habe und alles noch einmal ausführlich nachlesen? Dann auf zu Teil 1Teil 2Teil 3 und Teil 4.

Ich bin verlibret ~ FreeStyle Libre

Vor 8 Monaten stellte eine Dame von Abbott auf der Diabetes-Schulung das FreeStyle Libre vor. Kaum Zuhause, registrierte ich mich, beantragte eine Kostenerstattung bei meiner Krankenkasse und nun klebt mein erste Sensor seit einigen Tagen an meinem Arm!


Ich war kurz vor Weihnachten in der Uniklinik Kiel zur Neueinstellung. Am Freitag fuhr ich also hin. Der HbA1c war nicht so dolle (weswegen ich ihn hier lieber nicht erwähne 😉 ) und die Werte eine ziemliche Katastrophe…


Dort angekommen wurde die üblichen Untersuchungen (Größe, Gewicht, BZ, HbA1c, Blutdruck und Puls ) gemacht und ich bekam ein Zimmer. Später kam dann meine Diabetologin. Wir sprachen über die „Katastrophe“, Insuline, Pumpen und irgendwann kamen wir auch auf das Thema Libre. Eigentlich sollte ich nun bis Montag bleiben, allerdings fand am Dienstag eine Schulung für das Libre statt, die ich mitmachen durfte. Ich habe mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd! Dienstag um 10 Uhr ging es dann auch los. Da ich mich vorher schon schlau gemacht hatte, in vielen Gruppen auf Facebook gelesen hatte etc. hatte ich etwas Angst. Viele Nutzer berichteten von Ausschlägen, Entzündungen oder nicht klebende Sensoren. Ich bin ein Meister wenn es ums Kathter-rausreißen geht und gegen viele Pflaster allergisch…Allerdings war meine Sorge ziemlich unbegründet. Der Sensor hält Bombenfest und es juckt nicht noch tut es weh 🙂

Wir waren zu dritt und als erstes legte jeder einzeln mit der lieben Diabetes-Assistentin den Sensor. Die Nadel fand ich ja schon ziemlich krass, allerdings habe ich überhaupt nichts gespürt! Als nächstes war ein wenig Theorie dran, um die Stunde Wartezeit zu überbrücken. Denn wenn man einen Sensor legt, muss der „Faden“ sich erst mit Gewebewasser vollsaugen(hört sich etwas komisch an:D ) um zu scannen und dies dauert eine Stunde. Irgendwann war es dann endlich soweit: Wir durften unseren ersten Wert scannen! Natürlich wurde gleich mit dem BZ-Messgerät gegen gemessen, ob zu schauen ob es denn einigermaßen hinhaut.

Der erste Wert mit dem Libre!

Bei mir war der BZ 95 mg/dl und der GZ (Gewebezucker) 80 mg/dl. Für den ersten Tag super!

Nach der Schulung wurde ich dann auch entlassen und ich habe seit dem  alle 5-20 Minuten gemessen 😀 

Mittlerweile ist es schon weniger geworden aber mindestens alle Stunde einmal scannen muss ich immer noch! Ich habe meiner Familie versucht zu erklären, dass es Spaß macht. Man hat einen Wert ohne sich in den Finger zu picken! Mein Bruder wollte das nicht so ganz verstehen, also habe ich ihm kurzer Hand das Lesegerät in die Hand gedrückt, kurz erklärt wo er drücken muss und siehe da, er wollte gleich nochmal !:D

Eine, wie ich finde, gute Kurve

Gut über Weihnachten sind die Kurven nun ein ziemliches drunter und drüber, allerdings nur weil dauernd gegessen wurde. Es ist total spannend anzusehen wie der Zucker nach dem Essen gleich ansteigt und nach zwei Stunden wieder im Zielbereich ist.

Um mir die Angst vor dem rausreißen zu nehmen gab mir die liebe Dia-Fee eine „Kapitänsbinde“ mit. So sollte rausreißen während des umziehens vermieden werden. Allerdings fand ich die nicht so gut, da sie immer verrutscht ist und ich sie gespürt habe.

Also am nächsten Tag in die Apotheke Kinesiotape kaufen (und wer hätte es gedacht: natürlich in Pink !:D ). Da ich zu doof bin, dass alleine vorm Spiegel richtig rauf zu kleben und ranzudrücken ist es nach zwei Tagen nach dem duschen abgegangen. Nun klebt der Sensor ganz alleine und klebt trotz dauerhaftes gegen den Türrahmen laufen bombenfest!

Minuspunkt 1: Wenn man nicht alle 8 Stunden scannt ist eine Datenlücke vorhanden. … Als Langschläfer total doof. Minuspunkt 2: Wenn man nicht regelmäßig das Lesegerät ausliest, sind die Daten weg.

Pluspunkt: Wenn man die Software erstmal gedown loaded hat geht das auslesen super einfach! Und man kann sogar einen Bolusmanager im Gerät einstellen!

Es ist zudem total genial! Anstatt mit kalten, dreckigen Händen vom Pferd zu steigen und zu messen kann man einfach die Handschuhe anlassen und durch die Jacke scannen! )Klappt sogar durch die dicke Daunen-Jacke!) 🙂 Oder bei der Arbeit anstatt die Schüler 5 Minuten zum messen raus zuschicken, um alles in Ruhe erledigen zu können, in 3 Sekunden nebenbei scannen.

Zusammengefasst: Ich bin super happy, dass ich nun auch ein Libre-Nutzer sein darf ! Es läuft bis jetzt (an Tag 7) super! Ich bin schon total gespannt wie mein HbA1c im Januar aussieht, ob der sich mit dem Libre verbessert (und so grottig wie er war, wird der sich definitiv verbessert haben! 😀 )



Für mich und meine Dia-Sau ist das FreeStyle Libre auf jeden Fall das beste Weihnachtsgeschenk! *-* 


Ich wünsche euch noch schöne restliche Tage des Jahres 2015, einen guten Rutsch ins neue Jahr und allzeit gute Werte !


Eure Annika