Ich bin verlibret ~ FreeStyle Libre

Vor 8 Monaten stellte eine Dame von Abbott auf der Diabetes-Schulung das FreeStyle Libre vor. Kaum Zuhause, registrierte ich mich, beantragte eine Kostenerstattung bei meiner Krankenkasse und nun klebt mein erste Sensor seit einigen Tagen an meinem Arm!


Ich war kurz vor Weihnachten in der Uniklinik Kiel zur Neueinstellung. Am Freitag fuhr ich also hin. Der HbA1c war nicht so dolle (weswegen ich ihn hier lieber nicht erwähne 😉 ) und die Werte eine ziemliche Katastrophe…


Dort angekommen wurde die üblichen Untersuchungen (Größe, Gewicht, BZ, HbA1c, Blutdruck und Puls ) gemacht und ich bekam ein Zimmer. Später kam dann meine Diabetologin. Wir sprachen über die „Katastrophe“, Insuline, Pumpen und irgendwann kamen wir auch auf das Thema Libre. Eigentlich sollte ich nun bis Montag bleiben, allerdings fand am Dienstag eine Schulung für das Libre statt, die ich mitmachen durfte. Ich habe mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd! Dienstag um 10 Uhr ging es dann auch los. Da ich mich vorher schon schlau gemacht hatte, in vielen Gruppen auf Facebook gelesen hatte etc. hatte ich etwas Angst. Viele Nutzer berichteten von Ausschlägen, Entzündungen oder nicht klebende Sensoren. Ich bin ein Meister wenn es ums Kathter-rausreißen geht und gegen viele Pflaster allergisch…Allerdings war meine Sorge ziemlich unbegründet. Der Sensor hält Bombenfest und es juckt nicht noch tut es weh 🙂

Wir waren zu dritt und als erstes legte jeder einzeln mit der lieben Diabetes-Assistentin den Sensor. Die Nadel fand ich ja schon ziemlich krass, allerdings habe ich überhaupt nichts gespürt! Als nächstes war ein wenig Theorie dran, um die Stunde Wartezeit zu überbrücken. Denn wenn man einen Sensor legt, muss der „Faden“ sich erst mit Gewebewasser vollsaugen(hört sich etwas komisch an:D ) um zu scannen und dies dauert eine Stunde. Irgendwann war es dann endlich soweit: Wir durften unseren ersten Wert scannen! Natürlich wurde gleich mit dem BZ-Messgerät gegen gemessen, ob zu schauen ob es denn einigermaßen hinhaut.

Der erste Wert mit dem Libre!

Bei mir war der BZ 95 mg/dl und der GZ (Gewebezucker) 80 mg/dl. Für den ersten Tag super!

Nach der Schulung wurde ich dann auch entlassen und ich habe seit dem  alle 5-20 Minuten gemessen 😀 

Mittlerweile ist es schon weniger geworden aber mindestens alle Stunde einmal scannen muss ich immer noch! Ich habe meiner Familie versucht zu erklären, dass es Spaß macht. Man hat einen Wert ohne sich in den Finger zu picken! Mein Bruder wollte das nicht so ganz verstehen, also habe ich ihm kurzer Hand das Lesegerät in die Hand gedrückt, kurz erklärt wo er drücken muss und siehe da, er wollte gleich nochmal !:D

Eine, wie ich finde, gute Kurve

Gut über Weihnachten sind die Kurven nun ein ziemliches drunter und drüber, allerdings nur weil dauernd gegessen wurde. Es ist total spannend anzusehen wie der Zucker nach dem Essen gleich ansteigt und nach zwei Stunden wieder im Zielbereich ist.

Um mir die Angst vor dem rausreißen zu nehmen gab mir die liebe Dia-Fee eine „Kapitänsbinde“ mit. So sollte rausreißen während des umziehens vermieden werden. Allerdings fand ich die nicht so gut, da sie immer verrutscht ist und ich sie gespürt habe.

Also am nächsten Tag in die Apotheke Kinesiotape kaufen (und wer hätte es gedacht: natürlich in Pink !:D ). Da ich zu doof bin, dass alleine vorm Spiegel richtig rauf zu kleben und ranzudrücken ist es nach zwei Tagen nach dem duschen abgegangen. Nun klebt der Sensor ganz alleine und klebt trotz dauerhaftes gegen den Türrahmen laufen bombenfest!

Minuspunkt 1: Wenn man nicht alle 8 Stunden scannt ist eine Datenlücke vorhanden. … Als Langschläfer total doof. Minuspunkt 2: Wenn man nicht regelmäßig das Lesegerät ausliest, sind die Daten weg.

Pluspunkt: Wenn man die Software erstmal gedown loaded hat geht das auslesen super einfach! Und man kann sogar einen Bolusmanager im Gerät einstellen!

Es ist zudem total genial! Anstatt mit kalten, dreckigen Händen vom Pferd zu steigen und zu messen kann man einfach die Handschuhe anlassen und durch die Jacke scannen! )Klappt sogar durch die dicke Daunen-Jacke!) 🙂 Oder bei der Arbeit anstatt die Schüler 5 Minuten zum messen raus zuschicken, um alles in Ruhe erledigen zu können, in 3 Sekunden nebenbei scannen.

Zusammengefasst: Ich bin super happy, dass ich nun auch ein Libre-Nutzer sein darf ! Es läuft bis jetzt (an Tag 7) super! Ich bin schon total gespannt wie mein HbA1c im Januar aussieht, ob der sich mit dem Libre verbessert (und so grottig wie er war, wird der sich definitiv verbessert haben! 😀 )



Für mich und meine Dia-Sau ist das FreeStyle Libre auf jeden Fall das beste Weihnachtsgeschenk! *-* 


Ich wünsche euch noch schöne restliche Tage des Jahres 2015, einen guten Rutsch ins neue Jahr und allzeit gute Werte !


Eure Annika

Diabetes Typ you-Tag

Eine sehr schöne Aktion, die sich Sassi ( Diafeelings ) und Marcel ( Diabetico ) ausgedacht haben! 11 verschiedene Fragen, die jeder beantworten darf, ob mit Blog oder ohne!

Heute beantworte ich diese 11 Fragen.

#Diabetes Typ You!



#Frage 1 Wie alt bist du und wie lange hast du Diabetes?

Ich bin 18 Jahre alt (Juni 1997) und habe meinen Diabetes mit 10 Jahren am 14. Mai 2008 bekommen(Und ich erinnere mich daran, als wäre es erst gestern gewesen:-D )

#Frage 2 Penste noch oder pumpste schon?

Momentan penne ich wieder, die Pumpe liegt allerdings allzeit bereit im Regal. Warum?


Weil ich mit meiner jetzigen Pumpe nicht so gut klar komme. Ich habe die VEO von Medtronic und bei dieser Pumpe reiße ich mir dauernd den Schlauch raus. Ob dreifach mit Panzertape ran geklebt oder nicht, macht keinen großen Unterschied. Und da mir das zu doof ist, 3 Katheter in der Handtasche mit herum zu schleppen, liegt sie momentan nur im Regal(ich bin ja total scharf auf den OmniPod, aber ich habe die Veo erst letztes Jahr bekommen. Heißt noch 3 Jahre warten…).

#Frage 3 Was ist dein schönstes Diabetes-Erlebnis und wie beschreibt sich deine schlimmste Erinnerung?

Die schönste? Hmmm… Ich muss gestehen da musste ich etwas überlegen. Ich kann mich gar nicht entscheiden… War es als ich damals meine erste Pumpe bekam oder als ich das mit dem bloggen entwickelte oder doch als ich in die Diabetes-Einrichtung kam und meinen Diabetes gelernt habe zu akzeptieren? Ich bin mir sicher Pumpe steht ziemlich weit oben und auch das bloggen, aber an erster Stelle steht das Heim! 😀

Die schlimmste Erinnerung? Da gibt es sehr sehr viele! Zum Beispiel das gemobbe in der Schule wegen dem Diabetes oder die Hohen Zucker, die immer mal auftreten. Eines der schlimmste ist aber auf jeden Fall mein 13. Geburtstag den ich dank einer schweren Entgleisung auf der Intensiv-Station verbringen durfte. Aber die allerschlimmste Erinnerung ist und bleibt die an den 14.Februar 2014, an dem ich kurz vor dem Leberversagen mit einem HbA1c von 15,3 % und einem Wert bei ca. 1300 mg/dl ins Krankenhaus kam!

#4Misst du oder scannst du?

Momentan messe ich noch, aber ich hoffe, dass ich bald die Mail zum scannen erhalte 😉

#Frage 5 Dein liebster Hypohelfer?

Normalerweise Orangensaft. Ob in der großen 1 Liter Flasche im Fußraum im Auto oder in 0,3 Liter Format in der Handtasche. O-Saft geht immer! Allerdings habe ich dank Mel ( Mein Diabetes & Ich ) habe ich den Dextro Energy Drink Apfel probieren dürfen und habe mir diese Woche einen kleinen Vorrat angelegt. Warum kein Traubenzucker? Gibt es zwar in vielen Geschmacksrichtungen, aber allzu oft bekomme ich den nicht runter. Mit dem Classic von Dextro Energy kann man mich zum Beispiel jagen 😉

#Frage 6 Tagebuch schreiben, in einer App dokumentieren oder „Fuck off“?

Zugegeben „Fuck off“ …. Allerdings weiß ich, dass es besser wäre Tagebuch zu schrieben. Nicht nur für meine Ärztin, sondern eher für mich! Wenn ich meinen Schweinehund aber mal überwinden kann schreibe ich lieber in verschiedene Apps und trage dann das Tagebuch ab und an mal nach.

#Frage 7 Familie nervend oder helfend?

Beides. Ich liebe meine Familie und sie helfen mir echt oft und viel, aber manchmal da gibt es Tage, da nerven Fragen wie „Wie ist dein BZ?“, „Willst du das nicht lieber abwiegen?“, „Hast du schon gespritzt?“. Natürlich alles nur lieb gemeinte Fragen von der sorgenden Familie, doch manchmal nervt es nur. Trotz allem liebe ich meine Familie und bin Ihnen dankbar für die Unterstützung!

#Frage8 Warum bloggst du oder liest Diabetes-Blogs?

Für mich ist das eine Art Selbst-Therapie. Ich kann mich mal ausheulen, lese von anderen, denen es nicht anders geht, informiere mich und ab und an kann ich sogar jemanden helfen oder unterstützen. Und das liebe ich so daran!

#Frage 9 Diabetes als Sportbremse? Oder wie vereinigst du die beiden Dinge?

Nicht der Diabetes ist die Sportbremse, dass bin eher ich selbst:-D! Ich bin ein riesen Sportmuffel und das einzige, wozu ich mich mehrmals wöchentlich aufraffen kann ist zum Stall zu fahren, Ausmisten(ist auch Sport! Ich unterzuckere dabei nämlich IMMER! 😀 )) und das Pferd und mich ein wenig zu bewegen. Ab und zu fahre ich dann auch mal Fahrrad, aber mehr lässt mein Schweinehund nicht zu;-) . Aber wenn ich denn ein wenig „Sport“ treibe, dann hält mich mein Monster definitiv nicht davon ab! Da gibt es dann halt einen Schluck O-Saft vorweg!

#Frage 10 Wie offensiv gehst du mit deinem Diabetes um?

Heutzutage sehr offensiv! Mir ist es egal was andere von mir denken, wenn ich in der Öffentlichkeit messe und spritze. Finde es sogar ziemlich amüsant was für Blicke und Fragen man teilweise bekommt. Zum Beispiel als Pumpi in der Bahn, ich hatte meine rosa Pumpe offen auf dem kleinen Klapptisch und ein Herr fragt mich ernsthaft ob es eine Bombe sei?! 😀

Eigentlich war ich schon immer recht offen mit meinem Diabetes, allerdings habe ich den Diabetes lange Zeit nicht beachtet und ihn somit auch der Öffentlichkeit nicht gezeigt.

#Frage 11 Wenn du einen Wunsch frei hättest….

..wäre es definitiv nicht der, keinen Diabetes mehr zu haben. Denn ich kann mir ein Leben ohne den Diabetes nicht mehr vorstellen! Mein Wunsch ist das alle Betroffenen es einfacher akzeptieren können Dia zu haben, dass alle Vorurteile(Darfst du das überhaupt essen? DU hast doch Zucker! Etc.) aus der Welt geschafft werden und mehr über die Unterschieden von Typ 1 und Typ 2 aufgeklärt wird. Das die Technologie immer besser wird und uns Dia´s denn Alltag leichter macht (ok der Wunsch ist ziemlich einfach, da die Technik immer weiter voranschreitet J ) und das es mehr Traubenzucker Sorten von Dextro-Energy gibt; -D Es gibt so vieles was ich mir wünsche, da kann ich mich nicht für einen Entscheiden!

Ich nominiere Caro und Jannis ( Zuckerleben ) 🙂

Viel Spaß beim beantworten der Fragen!

Eure Annika